Die Abschlussgebühren von Kreditausfallversicherungen für argentinische Staatsanleihen zogen rapide an, mittlerweile wird das Land am CDS-Markt als riskantester staatlicher Schuldner der Welt eingestuft. Die Renditen der in US-Dollar ausgegebenen Anleihen, die die Regierung nun unter argentinisches Recht stellen will, stiegen auf das höchste Niveau im gesamten Schwellenländer-Segment.
Auslöser der neuen Unsicherheit ist ein Plan zur Umstrukturierung alter Anleihen, den Staatschefin Cristina Kirchner zu Wochenbeginn angekündigt hatte. Nachdem Argentinien im Rechtsstreit mit Hedgefonds um nicht beglichene Schulden, die noch aus der Staatspleite von 2001 datieren, auch in zweiter Instanz unterlag, versucht die Regierung mit einem Kniff den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
Argentinien will den Teil seiner ausstehenden Staatspapiere, der in US-Dollar notiert und damit amerikanischem Recht unterliegt, in Titel unter heimischem Recht umwandeln. Der Grund: US-Richter haben der Regierung verboten, weiter Anleihen zu bedienen, solange nicht zuerst die Schulden bei den Hedgefonds beglichen sind. Die restlichen Gläubiger müssten einem Anleihetausch in Papiere unter lokalem Recht allerdings zustimmen, was als ungewiss gilt.
Mit einem Wechsel des Gerichtsstandorts von New York nach Buenos Aires würden die Investoren ein hohes Risiko eingehen. Viele Gläubiger riskieren allerdings auch Abschreibungen, wenn sie ihre argentinischen Dollar-Anleihen behalten. Denn in den USA stehen die Auszahlungen unter akuter Pfändungsgefahr, da Argentinien sie über die Bank of New York tätigt. Das Geldhaus ist von den Richtern bereits davor gewarnt worden, die Transaktionen weiter abzuwickeln.
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BUENOS AIRES/FRANKFURT (dpa-AFX)
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