06.10.2015 12:44:45

Fresenius ist bei Großübernahmen weiter vorsichtig

   Von Heide Oberhauser-Aslan

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Der Gesundheitskonzern Fresenius, der in der Vergangenheit mit Milliardenzukäufen stark gewachsen ist, hat keine Eile bei weiteren Großakquisitionen. In den letzten eineinhalb bis zwei Jahren habe sich eine richtige Blase bei der Bewertung von Unternehmen im Gesundheitssektor aufgebaut, und das Bild habe sich bislang nicht entscheidend verbessert, sagte CEO Ulf Schneider vor dem Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten. "Das ist nach wie vor ein Umfeld, wo wir sehr sportliche hohe Bewertungen sehen", erklärte er.

   Das Geld für Zukäufe müsse auch wieder verdient werden. Daher sei Fresenius bei großen Transaktionen nach wie vor äußerst zurückhaltend. "Ich kann gut mehrere Jahre ohne große Deals leben", meinte der Manager. Leichtfertig gezockt und gekauft werde nicht. "Wir sind nach wie vor nicht Investmentgrade, wir arbeiten mit einem relativ hohen Verschuldungsniveau". Das Unternehmen könne sich daher nicht viele Fehler erlauben.

   Ausschließen wollte der Manager große Zukäufe - etwa im Bereich der medizinischen Ernährung - aber nicht. "Wo sich Gelegenheiten auftun, werden wir sie uns auch anschauen", meinte er.

   Derzeit ist Fresenius immer noch dabei, die von Rhön-Klinikum im Frühjahr 2014 übernommenen 40 Kliniken bei der eigenen Kliniktochter Helios zu integrieren. Dafür hat Fresenius 2 Jahre veranschlagt. "Wir sind jetzt in der zweiten Halbzeit, aber das Spiel ist noch nicht um", meinte er.

   Im Kliniksektor kann sich der Manager auch eine Verstärkung im Ausland mittlerweile vorstellen. Das wolle aber sehr sorgfältig bedacht sein, meinte er mit Blick auf die unterschiedlichen Erstattungssysteme und Krankenhausgesetze in den einzelnen Ländern. Die Überlegungen stünden hier noch am Anfang. Welche Länder Fresenius dabei verstärkt im Blick hat, wollte Schneider noch nicht sagen. Schnellschüsse werde es aber auch hier nicht geben. "Sie werden wahrscheinlich auch noch nicht im nächsten Jahr lesen, dass wir hier irgendetwas tun", meinte er.

   Dass bei den Bad Homburgern große Zukäufe im Unterschied zu anderen Unternehmen stets zum Erfolg wurden führt Schneider neben dem "glücklichen Händchen" bei den Zielobjekten vor allem auf die sorgfältige und gründliche Integrationsarbeit zurück. Hier entscheide sich sehr häufig, ob ein Zukauf ein Erfolg werde oder nicht, meinte er.

   Auch organisches Wachstum ist für Fresenius nach wie vor sehr wichtig. In den letzten 15 Jahren waren bei Fresenius trotz der großen Zukäufe zwei Drittel des Wachstums organisch, sagte er. In den Schwellenländern sieht Schneider nach wie vor einen großen Nachholbedarf bei Gesundheitsleistungen. Daran änderten auch Konjunkturdellen nichts.

   Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com

   DJG/hoa/jhe

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   October 06, 2015 06:14 ET (10:14 GMT)

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