23.01.2015 16:45:31
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Fresenius-Analysten warten auf neue Ziele für Infusionssparte Kabi
Von Heide Oberhauser-Aslan
Der Gesundheitskonzern Fresenius will für seine Infusionstherapie-Sparte Kabi im Februar bei der Bilanzvorlage neue mittelfristige Ziele bekannt geben. Entsprechende Analystenerwartungen bestätigte ein Unternehmenssprecher. Man darf gespannt sein, wie die neue Prognose ausfallen wird, welche Margen mittelfristig angepeilt werden und wie die Aussichten für 2015 eingeschätzt werden.
Noch steht die 2012 ausgegebene, ambitionierte Mittelfristprognose für 2015 im Raum. Doch Analyst Ulrich Huwald von Warburg Research geht nicht davon aus, dass diese noch Bestand hat. Im August 2012 hatte der DAX-Konzern wegen des geplanten Zukaufs des US-Anbieters von Transfusionstechnologie Fenwal die bis dahin angestrebten Spartenziele deutlich angehoben. Für 2015 war seinerzeit noch ein Spartenumsatz von etwa 6 Milliarden Euro angepeilt worden. Das operative Ergebnis (EBIT) war auf mehr als 1,1 Milliarden Euro veranschlagt worden. Das hält der Analyst nun nicht mehr für erreichbar.
"Sechs Milliarden Euro Umsatz und 1,1 Milliarden Euro EBIT stehen nicht in meiner Planung für 2015 für Kabi drin", sagte er. Das Umsatzziel sei ohne weitere Zukäufe wohl nicht erreichbar und auch das angepeilte EBIT sei wohl nicht mehr zu schaffen, meinte er. Seine eigene Prognose für den Geschäftsbereich für 2015 wollte Huwald noch nicht offen legen.
Um die bislang ausgegebenen Ziele 2015 zu erreichen, müsste Fresenius noch eine große Wegstrecke zurückzulegen, wie die Zahlen für die ersten neun Monate zeigen. Von Januar bis September des vergangenen Jahres traten die Erlöse mit 3,76 Milliarden Euro beinahe auf der Stelle. Preiskürzungen in China und die mittlerweile nur noch eingeschränkte Anwendung von Blutvolumenersatzstoffen haben das Wachstum beeinträchtigt. Das operative Ergebnis (EBIT) war mit 634 Millionen Euro sogar um neun Prozent rückläufig, was unter anderem auf ungünstige Wechselkurse und auf rückläufige Lieferengpässe für Arzneimittel bei Wettbewerbern in Nordamerika zurückzuführen war, von denen Fresenius bislang profitiert hatte. Die EBIT-Marge hatte bei 17 Prozent gelegen.
Seine Jahresziele für 2014 hatte Fresenius im November bestätigt. Für das abgelaufene Jahr plant der Konzern mit einem organischen Erlösplus von vier bis sechs Prozent. Die EBIT-Marge wird bei rund 17 Prozent gesehen. Interessant dürfte sein, welche EBIT-Marge Fresenius der Sparte Kabi für die kommenden Jahre zutraut.
Eine gute Nachricht für Kabi war sicherlich, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA das Werk von Kabi in Grand Island nach knapp drei Jahren Wartezeit Mitte Januar 2015 wieder für die Herstellung neuer Produkte zugelassen hat. Grand Island ist eine von zwei großen Produktionsstätten in den USA, an denen Fresenius flüssige Generika herstellt. Das zweite Werk liegt in Melrose Park, Illionois.
Anfang 2012 hatte die FDA verfügt, dass in Grand Island zwar die bisherige Produktion weiterlaufen könne, bis auf weiteres wurden jedoch keine neuen Medikamente für die Produktion zugelassen. Die Behörde hatte unter anderem die die Dokumentation und Überwachung der Herstellung bemängelt.
Mittlerweile hat die Behörde bereits ein erstes neues Medikament zur Produktion in Grand Island zugelassen. Fresenius darf nun das intravenös zu verabreichende Neostigmin-Methylsulfat dort produzieren. Das Mittel ist in der Lage nach Operationen die Wirkung von Medikamenten zur Blockade von Nerven- und Muskelfunktionen aufzuheben.
Fresenius erwarte im Laufe des Jahres noch etwa fünf weitere Zulassungen für Grand Island, sagte ein Sprecher. Für beide Produktionsstätten rechne man mit dem Erreichen des oberen Endes der durchschnittlich angepeilten Zahl von jährlich sechs bis zehn Neuzulassungen, erklärte er weiter.
Fresenius wird neue Prognosen am 25. Februar im Rahmen der Bekanntgabe der Jahreszahlen veröffentlichen.
Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com
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January 23, 2015 10:25 ET (15:25 GMT)
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