03.10.2013 07:12:30

Französischer Industrieminister verlangt Mindestlohn in Deutschland

   PARIS (AFP)--Frankreichs Industrieminister Arnaud Montebourg hat das Fehlen eines gesetzlichen Mindestlohns in Deutschland scharf kritisiert. Dass es diesen nicht gibt, "schadet uns", sagte Montebourg in einem gemeinsamen Interview der Nachrichtenagentur AFP, der Sender LCP und France Info sowie der Tageszeitung Le Monde. Das Fehlen eines deutschen Mindestlohns "beschädigt in gewisser Weise die Rechte der europäischen und insbesondere der französischen Angestellten", weil sie mit "unfairer Konkurrenz" konfrontiert würden.

   Es dürfe keinen "Preiswettkampf auf dem Rücken der Kaufkraft der Arbeiter" geben, sagte Montebourg. Dies mache die französische Regierung auch in ihren Gesprächen mit Berlin deutlich. Falls Deutschland keine Kunden mehr für seine Produkte finde, weil diese "zu ruiniert sind oder nicht die Mittel haben, deutsche Produkte zu kaufen", dann sei das auch schlecht für Deutschland, mahnte der Minister, der dem linken Flügel der französischen Regierung zugerechnet wird.

   Die Erholung der europäischen Wirtschaft hänge unter anderem davon ab, ob "die Überschüsse" im deutschen Staatshaushalt zum Wohl Europas eingesetzt würden, führte Montebourg weiter aus. Nötig sei eine "kooperative Strategie mit Vorteilen für alle".

   Die regierenden Sozialisten in Frankreich werfen der Bundesregierung bereits seit längerem vor, durch Niedriglöhne die Wettbewerbsfähigkeit anderer Länder in Europa zu schwächen. Montebourg selbst äußerte sich bereits früher sehr kritisch über die Bundesregierung. Als Oppositionspolitiker beschuldigte er Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Ende 2011, den Euro zu "töten" und dafür zu sorgen, dass Deutschland "auf den Trümmern" der anderen Euroländer ein "Vermögen" mache.

   DJG/bam

   (END) Dow Jones Newswires

   October 03, 2013 00:41 ET (04:41 GMT)- - 12 41 AM EDT 10-03-13

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