14.01.2016 21:29:46

Frankreichs Regierung stellt zu hohe Emissionen bei Renault fest

   (NEU: weitere Äußerungen der Regierung, Schlusskurs von Renault)

   PARIS (AFP)--Die französische Regierung hat bei Dieselfahrzeugen des Autobauers Renault zu hohe Emissionen festgestellt - aber keine Hinweise auf den Einsatz von Schummelsoftware wie bei VW gefunden. Umweltministerin Segolene Royal sagte am Donnerstag nach Beratungen einer Expertenkommission, dass der Ausstoß von Kohlendioxid sowie Stickoxid in Dieselfahrzeugen von Renault und mehreren ausländischen Konkurrenten "über den Grenzwerten" liege. Zuvor waren Razzien bei Renault bekannt geworden, die dessen Aktien auf Talfahrt schickten.

   Royal äußerte sich nicht zu den ebenfalls betroffenen ausländischen Konkurrenten von Renault. Zu dem französischen Autobauer sagte sie, bei der von der Regierung vor dem Hintergrund des VW-Abgasskandals angeordneten Untersuchung von rund hundert Fahrzeugen sei "keine Manipulationssoftware" gefunden worden. Sie habe "Vertrauen in Renault".

   Frankreichs Wirtschaftsminister Emmanuel Macron sagte bei einem Besuch in Berlin, die Lage bei Renault sei "in keinster Weise" vergleichbar mit der bei Volkswagen.

   VW hatte im September eingeräumt, weltweit in rund elf Millionen Dieselfahrzeugen eine Manipulationssoftware eingesetzt zu haben, die bei Emissionstests einen niedrigeren Stickoxid-Ausstoß anzeigt als auf der Straße. Die französische Regierung ordnete deshalb eine Untersuchung an, ob auch französische Autobauer Manipulationssoftware installiert haben könnten.

   Ebenfalls am Donnerstag waren in diesem Zusammenhang Razzien bei Renault bekannt geworden. Demnach wurden in der vergangenen Woche der Firmensitz sowie zwei Technikzentren durchsucht. Nach Gewerkschaftsangaben wurden unter anderem Rechner beschlagnahmt. Der Aktienkurs von Renault brach zwischenzeitlich um mehr als 20 Prozent ein - und schloss am Abend mehr als zehn Prozent im Minus.

   Auch die Aktien von Renault-Konkurrent PSA Peugeot Citroën stürzten zwischenzeitlich um mehr als acht Prozent ab - obwohl in dem Unternehmen keine Durchsuchungen stattfanden. Betroffen waren auch die Zulieferer Faurecia und Valeo, deren Aktien zwischenzeitlich knapp drei Prozent verloren. An der Frankfurter Börse gerieten auch BMW und Daimler sowie VW selbst unter Druck.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/kla

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   January 14, 2016 14:59 ET (19:59 GMT)- - 02 59 PM EST 01-14-16

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