15.01.2015 16:07:00
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Franken-Aufwertung - Bruckbauer: Österreich wird profitieren
Den Schweizer Zentralbankern sei es bei ihrer Entscheidung, den Franken-Mindestkurs gegenüber dem Euro aufzugeben, sicher um ihre Reputation gegangen. "Die Reputation der SNB war der Schweizerischen Notenbank wichtiger als eventuelle realwirtschaftliche Probleme."
Die Notenbanker hätten Angst gehabt, "dass ihr Portfolio immer größer wird und dann irgendwann Buchverluste auftauchen könnten, die enormen negativen Druck auf sie ausüben". Die SNB zahle ihre Gewinne an die Kantone aus, und "wenn man einen Riesenverlust macht am Buch, dann kann man nichts auszahlen und dann gibt es politischen Druck". Die SNB sei in der Schweiz nicht unumstritten und nicht so unabhängig wie es vielleicht scheine.
Die SNB habe im Zuge von Interventionen ein Portfolio mit einem Volumen von über 500 Mrd. Franken aufbauen müssen, davon die Hälfte in Euro. Diese Ströme seien in den letzten Tagen und Wochen im Vorfeld von Grexit und Quantitative Easing (QE) noch stärker geworden. Damit sei ein Volumen erreicht worden, "das in den Augen der Schweizerischen Notenbank für sie ein Risiko darstellte, dass operativ etwas schiefgeht und/oder sie mit Buchverlusten konfrontiert sind."
"Eines ist natürlich klar", so Bruckbauer, "die Schweizerische Notenbank wird auf die nächsten zehn Jahre keine Glaubwürdigkeit mehr haben, die ist weg."
Wo sich der Euro-Franken-Wechselkurs letztlich einpendeln wird, lässt sich laut Bruckbauer schwer voraussagen. Vorläufig dürfte er deutlich unter 1,20 bleiben, meint man bei der Bank Austria. "Es ist sehr viel Volatilität und es gibt heuer sehr viele politische Unsicherheiten in Europa. Grexit ist wahrscheinlich die kleinere, aber spanische Wahlen, Austritt Englands aus der EU, Unsicherheit rund um die EZB - das hat Potenzial, den Kurs sicherlich in Richtung 1 oder darunter zu treiben, oder auch darüber."
Die Bank Austria bietet ihren Fremdwährungs-Kreditnehmern an, ihre Kredite spesenfrei in Euro zu konvertieren. Die aktuell angebotenen Zinssätze betragen 2,5 Prozent auf zehn Jahre und 2 Prozent auf fünf Jahre. Derzeit habe man rund 40.000 private endfällige Fremdwährungskredite, weitere rund 4.400 Fremdwährungskredite seien auf eine tilgende Variante umgestellt worden. Wer konvertiere, befinde sich "im sicheren Hafen des Euro" und habe sein Risiko reduziert, betont die Bank heute in einer Aussendung. "Es bedeutet häufig aber auch, bei der Konvertierung Verluste zu realisieren."
(Schluss) ivn/sp
WEB http://www.bankaustria.at
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