29.08.2014 15:34:00

Forum Alpbach - Digitaler Wandel als Lackmustest für Bankenbranche

Der digitale Wandel wirbelt die Bankenlandschaft durcheinander. Neue Anbieter und Zahlungsweisen setzen den traditionellen Instituten zu. "Kein Stein wird auf dem anderen bleiben. Wir brauchen völlig andere Methoden und Banken müssen sich von neuem erfinden", so Boris Marte, Leiter des Innovationslabors "Hub" der Erste Group.

Das Geschäftsmodell der Banken sei noch auf analogen Produkten aufgebaut, warnte Marte. Die Banken müssten sich vor allem im Online-Geschäft bei der "User-Experience" deutlich verbessern. "Die Bank braucht so viele Designer wie Risk-Manager. Willkommen im neuen Zeitalter", sagte Marte am Freitag beim Workshop "Banking 2.0 - Hype oder nachhaltige Veränderung?" im Rahmen des Forum Alpbach.

Die IT-und Design-Kompetenz "haben wir bisher so nicht". Derzeit seien die Geschäftsabschlüsse online noch vernachlässigbar. Als mahnendes Beispiel für das Verschlafen von Innovationen nannte er den Filmhersteller-Kodak - auch einer der Pioniere der Digitalkamera - und die Reisebüro-Branche. Das digitale Geschäft würde derzeit "nicht aus der Sicht der Kunden, sondern aus Sicht der internen Prozesse gestaltet". Die Digitalisierung würde die Chance bieten eine kundennähere Institution zu werden, betonte der Innovationsmanger der Erste Group.

Der Vorteil von traditionellen Banken gegenüber neuen Anbietern seien die Filialen, so Marte. Das Filialnetz werde man aber nur retten können, wenn der Mehrwert für den Kunden ersichtlich sei. "Einziger Schutz gegenüber der internationalen Konkurrenz ist der Regulator".

Für den Privat- und Firmenkunden-Vorstand der Bank-Austria-Vorstand, Helmut Bernkopf, ist der digitale Wandel bei den Banken nicht nur vom Kundenverhalten getrieben, sondern auch vom Kostendruck. Mit neuer Technologie könnte die Kostenbasis optimiert werden. "Ich kann aber nicht alles umreißen". Man habe sich auch überlegt "etwas neues" zu gründen, aber habe sich dafür entschieden, den Wandel aus den herkömmlichen Strukturen heraus zu schaffen.

"Wir haben nicht Angst vor der Digitalisierung", so Walter Mösenbacher, Direktor der IT-Gesellschaft Raiffeisen e-Force. Man sollte aber nicht Filialen gegen Online-Banking ausspielen. Der Hauptvertriebskanal sei weiterhin die Filiale. Mit Online-Banking könnte man den Ländlichen Raum abdecken. In den Auspendlergemeinden Rohrbach und Eferding in Oberösterreich hätten rund 80 bis 90 Prozent der dortigen Raiffeisen-Kunden ein Online-Bankingzugang.

(Schluss) cri/rf

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