22.08.2013 13:20:00
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Forum Alpbach: Bures will Förderung für Unternehmensforschung erhöhen
In ihrem "Leitprogramm Forschung und Innovation 2013-2018" will Bures zudem 2014 weitere 100 Mio. Euro für "Österreichs wichtigste Forschungsbetriebe" zur Verfügung stellen, um den "Produktionsstandort Österreich mit Spitzenforschung zu stärken". Außerdem sollen bis 2018 zehn Stiftungsprofessuren an Universitäten eingerichtet werden. Neben den zwei bereits in der Vorwoche präsentierten Professuren für Produktionsforschung sollen weitere in verschiedenen Bereichen der angewandten Forschung, etwa intelligente Verkehrssysteme, alternative Antriebe oder Technologien für ältere Menschen eingerichtet werden.
Nachdem die von Bures vor zwei Jahren gestartete Initiative "Innovationsland Österreich", bei der sich 22 Unternehmen verpflichtet haben, ihre Forschungsaufwendungen bis 2015 um 20 Prozent zu erhöhen, bereits jetzt erfolgreich gewesen sei, hätten die beteiligten Unternehmen bei einem Treffen mit Bures in Alpbach vereinbart, ihre Forschungsinvestitionen in den nächsten fünf Jahren um weitere 20 Prozent zu erhöhen, sagte die Ministerin. Zudem will Bures diesen "Industriegipfel" auf "die wichtigsten 100 Unternehmen" erweitern, die derzeit mit 3,1 Mrd. Euro Forschungsausgaben 80 Prozent der betrieblichen Forschung bestreiten würden.
Schließlich strebt Bures an, die Zahl der geförderten technologieorientierten Start-ups um 20 Prozent auf 180 pro Jahr zu erhöhen. Die Newcomer sollen auch durch die Vernetzung mit großen Unternehmen unterstützt werden - es winkt ein "Kooperationsbonus" bei gemeinsamen Projekten etablierter Unternehmen und Start-ups, die Fördersumme soll in solchen Fällen um 15 Prozent angehoben werden.
Inhaltlich will Bures einen Schwerpunkt auf "lebensnahe Technologien" legen. Bis 2018 sollen 200 Mio. Euro in die Entwicklung von Technologien investiert werden, die den Bürgern "unmittelbaren Nutzen bringen". In diesem Zusammenhang sollen zehn "Living Labs" eingerichtet werden, in denen Unternehmen gemeinsam mit Konsumenten Produkte weiterentwickeln können.
Bures sagte weiters, dass die Finanzierungsvereinbarung mit dem Austrian Institute of Technology (AIT) für die kommenden vier Jahre fix sei. AIT-Aufsichtsratschef Hannes Androsch betonte, dass damit "nach Jahren der Sanierung eine Expansion" möglich sei. Konkrete Zahlen will man beim AIT aber erst nennen, sobald die Vereinbarung unterschrieben ist.
In seiner Funktion als Forschungsrats-Chef kritisierte Androsch erneut, dass die Dynamik bei der Forschungsfinanzierung in den vergangenen Jahre nicht gehalten werden konnte. Der Forschungsrat habe das Wirtschaftsforschungsinstitut "als Beitrag zur anstehenden Regierungsbildung" beauftragt auszuarbeiten, was in den kommenden Jahren notwendig sein wird, um zu den von der Regierung fixierten Zielen, etwa einer Forschungsquote von 3,76 Prozent bis 2020 (derzeit 2,81 Prozent), zu kommen.
Kritisch sieht Androsch auch die Ausstattung an den Universitäten. Hier müsse man etwa an der Schweiz "Maß nehmen, die mit gleich vielen Einwohnern nur die Hälfte der Universitäten hat, die aber ein fast doppelt so hohes Budget haben und ein Drittel weniger Studenten". Die Folge davon sei einerseits der hohe Braindrain aus Österreich. Es würden aber auch aufgrund der schlechten Ausstattung nur wenige zurückkommen. "Da haben wir ein Riesenproblem", sagte Androsch.
(Schluss) cm/aku/kre
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