21.10.2015 17:25:45

Flugbegleiter drohen Lufthansa mit Streiks

FRANKFURT (Dow Jones)--Im schwelenden Tarifkonflikt zwischen der Lufthansa und den Flugbegleitern deutet sich keine Lösung an. Die Gewerkschaft UFO hat auf einen neuen Vorschlag der Fluglinie enttäuscht reagiert. "Das ist kein neues Angebot", sagte UFO-Chef Nicoley Baublies zu Dow Jones Newswires in Reaktion auf einen Brief der Airline an die Gewerkschaft.

Die Gewerkschaft bleibe bei ihrer Haltung und werde nicht mit der Lufthansa verhandeln. Entsprechend würden Streiks weiter vorbereitet. Vor dem 1. November, dem offiziellen Verhandlungsende der beiden Streithähne, werde diesbezüglich aber nichts angekündigt werden.

Die Deutsche Lufthansa hat den Kabinenmitarbeitern zuvor angeboten, betriebsbedingte Beendigungskündigungen bis Ende 2017 auszuschließen. Voraussetzung dafür sei aber der Abschluss eines Gesamtpaketes, so der DAX-Konzern. Lufthansa sei weiterhin gesprächsbereit.

Angesichts der verhärteten Fronten deutet derzeit aber nichts auf weitere Verhandlungen hin. Baublies betonte, dass trotz des Verzichts auf betriebsbedingte Beendigungskündigungen weiterhin Änderungskündigungen möglich seien. Von daher ändere sich im Grundsatz nichts, und es werde keine Gespräche mit der Lufthansa geben. Er bezeichnete das Vorgehen der Lufthansa als einen PR-Gag. Er forderte ein substanziell neues Angebot von der Fluggesellschaft.

Geduld der Flugbegleiter neigt sich dem Ende Im Gegensatz zur Piloten-Vereinigung Cockpit haben sich die Flugbegleiter mit Arbeitskämpfen bislang zurückgehalten. Allerdings scheint sich die Geduld der Gewerkschaft langsam dem Ende zu neigen. UFO vertritt eigenen Angaben zufolge mehr als 10.000 Flugbegleiter bei deutschen Airlines. Entsprechend groß ist ihr Einfluss und potenziell massiv wären die Auswirkungen bei Streiks.

Die Airline verhandelt derzeit mit diversen Gewerkschaften für unterschiedliche Beschäftigungsgruppen. Ein Knackpunkt ist in den Verhandlungen die betriebliche Altersvorsorge, die Lufthansa dringend ändern will. Mit den Flugbegleitern streitet die Fluglinie dabei seit zwei Jahren ohne Erfolg über Themen wie die Übergangs- und Altersversorgung. Auch eine Schlichtung führte zu keinem Ergebnis.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr will die Airline angesichts des härteren Wettbewerbs ausgehend von Billigfliegern sowie den Rivalen Emirates und Etihad einschneidend umbauen. Dazu sollen auch die Beschäftigten einen Beitrag leisten.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/kla/smh

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October 21, 2015 11:27 ET (15:27 GMT)

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