16.09.2013 12:22:31

Fitschen warnt vor Zurechtstutzen von Banken

   Von Andreas Kißler

   BERLIN--Der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken, Jürgen Fitschen, hat davor gewarnt, die europäischen Banken in Reaktion auf die Finanzkrise zu verkleinern und ihnen damit die Bedeutung für den Welthandel zu nehmen. Bei einer Konferenz zum Euro sagte Fitschen, europäische Banken, "die zurechtgestutzt werden, so wie sich das einige vorstellen", würden nicht in der Lage sein, die Realwirtschaft adäquat zu begleiten. Es sei aber nötig, dem Finanzierungsbedarf global agierender Unternehmen gerecht zu werden, ohne eine nachhaltige Stabilisierung des Bankensektors zu gefährden.

   "Wenn wir es nicht schaffen, diese beiden Aspekte zu verquicken, dann habe ich die Befürchtung, dass im globalen Wettbewerb europäische Banken zurückfallen werden", warnte der Co-Chef der Deutschen Bank. Heute sei bereits erkennbar, "dass europäische Banken ihre Rolle als Financiers des globalen Welthandels sukzessive aufgeben".

   Fitschen rief dazu auf, Strukturen zu schaffen, "die uns wettbewerbsfähig erhalten". Jedoch solle es auch europäische Banken geben, die im globalen Wettbewerb ihre Rolle spielen könnten. Dazu müssten sie die entsprechenden Größen und Geschäftsmodelle haben. Über die Lösungsansätze für die Krise und den Weg zu einer Bankenunion herrsche insgesamt Dissens. "Das darf aber nicht dazu führen, dass das Bild des Euroraums im Ausland nachhaltig beschädigt wird", forderte er.

   Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Ulrich Grillo, bezeichnete eine Bankenunion als "die einzig konsequente Fortsetzung von Euro und Binnenmarkt" und betonte, die europäische Bankenaufsicht gehöre unter das Dach der Europäischen Zentralbank. "Der Umbau des Rahmenwerks für Euro und Währungsunion wäre ein Schritt in die richtige Richtung", sagte Grillo bei der Konferenz, die gemeinsam vom BDI und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände veranstaltet wurde.

   Deren Präsident Dieter Hundt hielt ebenfalls noch viele Reformen für nötig. "Ich warne deshalb ausdrücklich vor Reformmüdigkeit, wie sie sich in Frankreich, aber auch in Italien teilweise andeutet", erklärte der Arbeitgeberpräsident.

   Kontakt zum Autor: andreas.kissler@dowjones.com

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   September 16, 2013 06:18 ET (10:18 GMT)

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