Fitch: Grexit bleibt möglich, aber Systemkrise unwahrscheinlich

   Von Andreas Plecko

   FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem Ausstieg Griechenlands würde die Eurozone nach Ansicht der Fitch-Analysten zwar einen gehörigen Wirtschaftsschock erleiden, aber nicht in eine Systemkrise stürzen. Auch drohe kein schneller Dominoeffekt für andere Eurostaaten, so die Kreditwächter in einer Studie. Die kompromisslose Haltung auf beiden Seiten mache allerdings einen Grexit durch "politische Fehler" möglich.

   Ein Grexit sei nicht ihr Basisszenario, erklären die Experten. Bei den Verhandlungen mit den Europartnern gebe es aber dieses Risiko, weil die griechische Regierung versuchen werde, einen Abschluss zu erzielen, den sie auch dem heimischen Publikum verkaufen könne.

   Bei einem Ausstieg Griechenlands würde zumindest ein Teil der griechischen Schuldtitel ausfallen. Die Auswirkungen für ausländische Banken wären aber begrenzt, weil die Institute bereits beim Schuldenschnitt 2012 ihre Anleihen großenteils abgeschrieben hätten, heißt es in der Studie weiter.

   Die Kosten für die anderen Eurostaaten, etwa über die von der Europäischen Zentralbank gehaltenen Anleihen und die Target2-Salden, halten die Fitch-Analysten für verkraftbar.

   Ein Grexit würde demonstrieren, dass die Mitgliedschaft im Euro die politische Akzeptanz einer strikten Fiskalpolitik und unpopuläre Reformen erfordere, die eine Volkswirtschaft zu einer internen Abwertung befähigen.

   "Es gibt keinen anderen offensichtlichen Kandidaten für einen Ausstieg, aber mittelfristig würde es ein größeres Ausstiegsrisiko für Länder geben, deren Reformschwung erlahmt", resümieren die Experten. Ein Grexit würde daher die europäischen Institutionen und damit auch die Währungsunion stärken.

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   March 06, 2015 07:12 ET (12:12 GMT)

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