08.04.2016 15:03:45
|
Deutsches Finanzministerium besteht nicht auf Einsicht in "Panama Papers"
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)-- Das Finanzministerium in Deutschland drängt nach Angaben einer Sprecherin bei den Medien nicht darauf, Einsicht in die von Medien enthüllten Unterlagen zu Briefkastenfirmen in Panama zu bekommen. "Wir haben ja zur Kenntnis genommen, dass sich Vertreter der Medien so geäußert haben, dass sie die Daten nicht herausgeben werden", betonte Ministeriumssprecherin Friederike von Tiesenhausen bei einer Pressekonferenz. "Das ist ihr Recht." In Deutschland gebe es "eine Trennung von Staat und Medien".
Die Behörden würden aber allen Ansatzpunkten nachgehen, die sich aus diesen Veröffentlichungen ergäben. "Die Behörden werden, sobald es da Anhaltspunkte gibt und wo es sie jetzt schon gibt, auch die entsprechenden Konsequenzen ziehen", sagte sie. Die Sprecherin kündigte zudem einen Aktionsplan zum internationalen Kampf gegen Steuervermeidung an. "Ich kann Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt keine detaillierte Beschreibung eines Aktionsplans geben, weil daran noch gearbeitet wird", erklärte sie.
Das Ministerium hatte bereits Anfang der Woche erklärt, Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) wolle vor der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds, die Ende kommender Woche in Washington stattfindet, mit neuen eigenen Vorschlägen an die Öffentlichkeit gehen, wie man die internationalen Bemühungen besser koordinieren und Transparenz herstellen könne. "Das ist ein absolutes Kernthema dieses Bundesfinanzministers", betonte von Tiesenhausen.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/kla
(END) Dow Jones Newswires
April 08, 2016 09:03 ET (13:03 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 03 AM EDT 04-08-16

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!