12.11.2014 06:51:33
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Luxemburg laut Finanzminister bereit zu Kompromiss bei Steuerflucht
Luxemburg ist nach Aussagen seines Finanzministers Pierre Gramegna bereit, innerhalb der EU Steuerschlupflöcher für Konzerne zu schließen, wenn alle Staaten mitziehen. Bisher hatte Luxemburg stets darauf verwiesen, dass nur eine weltweite Lösung helfe. "Die EU reicht nicht. Wir brauchen internationale Standards", hatte Ministerpräsident Xavier Bettel noch vor kurzem gesagt.
Finanzminister Gramegna erklärte nun gegenüber der Süddeutschen Zeitung: "Eine Einigung innerhalb der EU ist nicht die beste Idee der Welt. Trotzdem: Man kann andenken, ob die EU als Pionier vorangehen muss. So hat sie es auch bei der Abschaffung des Bankgeheimnisses getan." Luxemburg sei bereit, die umstrittenen "tax rulings", also Steuer-Vorentscheide für Konzerne, in der EU besser abzustimmen und neue Rahmenbedingungen zu schaffen. Eine globale Lösung strebt jedoch auch Gramegna weiterhin an. "Europa genügt nicht, am Ende muss das Problem auf der ganzen Welt gelöst werden. Aber man muss ja vorankommen", sagte er der Zeitung.
Gramegna reagierte damit auf berichte, die zeigen, wie Konzerne im Großherzogtum Steuern vermeiden. Er verteidigte das Geschäftsmodell des Großherzogtums als Finanzplatz. "Das Problem ist nicht Luxemburg. Das Problem ist das Zusammenspiel der nationalen und internationalen Steuerbestimmungen", sagte er. Finanzämter aus betroffenen Ländern könnten die Entscheidungen der Luxemburger Steuerbehörden einsehen und widersprechen, wenn nicht einverstanden seien, betonte Gramegna. Direkte Konsequenzen aus der Steuer-Affäre müsse Luxemburg nicht ziehen, so der Minister. "Wir werden jetzt nichts ändern. Das würde bedeuten, dass etwas mit diesen 'rulings' nicht in Ordnung ist. Das ist nicht der Fall", sagte Gramegna.
Am Wochenende hatte sich Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn mit den Worten zitieren lassen, sein Land stehe für "Tricksereien" nicht mehr zur Verfügung. Diesem Eindruck widerspricht Finanzminister Gramegna. "Die Aussagen meines Kollegen wurden falsch interpretiert. Luxemburg trickst nicht, das ist alles legal."
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DJG/smh
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November 12, 2014 00:20 ET (05:20 GMT)
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