24.01.2014 14:07:32
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Finanzmärkte in Unruhe - Schwellenländer-Abverkauf zum Wochenausklang
Als Auslöser des Abverkaufs gelten zwar auch Wachstumssorgen, politische Unwägbarkeiten und die Furcht vor einer weiteren Billiggeld-Drosselung der US-Notenbank Fed. Das Fass zum Überlaufen brachten laut Händlern jedoch die jüngsten Turbulenzen in Lateinamerika und der Türkei. Die Sorgen um das angeschlagene Argentinien werden immer größer, die türkische Lira fällt von einem Rekordtief zum nächsten.
Buenos Aires knickt nach und nach unter dem Druck der Finanzmärkte ein: Argentiniens Regierung will ihre Devisenkontrollen offenbar aufgeben - ab kommender Woche sollen Dollarkäufe erlaubt werden. Das sagte Kabinettschef Jorge Capitanich am Freitag in Buenos Aires. Der Peso hatte zuvor die heftigsten Kursverluste seit dem wirtschaftlichen Kollaps im Jahr 2002 erlitten.
Weil der Notenbank die Devisenreserven für Stützungskäufe auszugehen drohen, hatte sie am Donnerstag bereits die Dollarkopplung gelöst und den Wechselkurs deutlich abgewertet. Das kommt laut Händlern einer Kapitulation vor den Märkten gleich, kurz zuvor hatte Staatspräsidentin Cristina Kirchner einen solchen Schritt noch ausgeschlossen. Der Peso hat seit Jahresbeginn 17 Prozent an Wert eingebüßt - so viel wie keine andere Währung der Welt.
Am Devisenmarkt gerieten neben Argentinien vor allem die sogenannten "Fragile Five" - Brasilien, Indien, Indonesien, Südafrika und die Türkei - ins Visier der Finanzmärkte. Auch der russische Rubel und der mexikanische Pesos erlitten deutliche Kursverluste. Am Anleihemarkt brachte die Verunsicherung neben den fragilen Schwellenländern auch die angeschlagenen Staaten der Eurozone zurück auf die Verkaufslisten der Investoren. In Portugal, Griechenland, Spanien und Italien zogen die Risikoprämien zweistellig an.
Profiteure waren sichere Anlagen: Bundesanleihen stiegen deutlich im Kurs. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future legte bis zum Mittag um ein halbes Prozent auf 142,75 Punkte zu, die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel deutlich auf 1,65 Prozent. Die Feinunze Gold (etwa 31 Gramm) verteuerte sich um mehr als fünf Dollar auf 1269 Dollar und erreichte damit den höchsten Stand seit zwei Monaten./hbr/bgf
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