Fed-Abweichler Kocherlakota kritisiert neues Zinsversprechen

WASHINGTON (dpa-AFX) - Der regionale Fed-Präsident von Minneapolis, Narayana Kocherlakota, hat sich abermals gegen das neue Zinsversprechen der US-Notenbank ausgesprochen. Er unterstrich am Freitag seine Position, dass die neue Forward Guidance die Glaubwürdigkeit der Notenbank schwäche. Kocherlakota nannte zwei Gründe für seine abweichende Meinung: Die neuen Leitlinien dienten nicht dem Ziel, den gegenwärtig schwachen Preisauftrieb wieder an das Ziel der Notenbank von zwei Prozent heranzuführen. Zudem erzeuge die jetzige Herangehensweise Unsicherheit und schwäche die wirtschaftliche Aktivität.

Die Fed hatte sich am vergangenen Mittwoch von der Arbeitslosenquote als Richtschnur für ihre Zinspolitik verabschiedet. Notenbankchefin Janet Yellen hatte dies damit begründet, dass sich die Quote zuletzt mit 6,7 Prozent dem Fed-Schwellenwert für eine erste Zinsanhebung nach der Krise stark angenähert hatte. Seit Ende 2012 hatte die Fed Zinsen nahe der Nulllinie zugesichert, so lange die Quote nicht unter 6,5 Prozent fällt. Nun will die Fed ihre Zinspolitik an einer breiten Palette von Indikatoren ausrichten.

Im geldpolitischen Ausschuss FOMC war Kocherlakota der Einzige, der sich gegen die neue Guidance ausgesprochen hatte. Er habe eine Senkung des Schwellenwerts für eine erste Zinsstraffung auf eine Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent und die Einführung eines Inflationszielwerts von 2,25 Prozent bevorzugt, sagte der Notenbanker. Kocherlakota gilt als geldpolitische "Taube", weil er zu einer lockeren Ausrichtung neigt./bgf/jkr