Finanzbedarf sehr groß 11.07.2015 17:16:00

Faymann: Von endgültigem "Ja" in Griechen-Krise noch weit entfernt

Das sagte Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) in einem Interview mit der Tageszeitung "Österreich" (Sonntagsausgabe). Grund dafür sei, dass "einige Länder das Vertrauen in Griechenland verloren haben". Bevor es eine Einigung geben könne, müsse Griechenland sich noch einmal bewegen: "Tsipras muss sicher viele Dinge konkretisieren und nachbessern. Schon alleine deshalb, weil der Finanzbedarf größer sein wird als die zuletzt genannten 53 Milliarden Euro", so Faymann.

Gehe es nach Österreich, werden die Griechen den Euro behalten: "Wir müssen den Grexit vermeiden - das würde Europa zurückwerfen. Also müssen wir heute eine konstruktive Lösung suchen", wird Faymann weiter zitiert.

Diese Lösung heiße nicht Schuldenschnitt, könnte aber in einer Senkung der Zinsbelastung durch längere Laufzeiten und in entsprechenden Mitteln bestehen, damit in Griechenland wieder investiert werden könne. Man dürfe Europa nicht mit Kürzungsprogrammen kaputtsparen. "Wir müssen sparen und investieren. Wir spielen hier kein Computerspiel - hier geht es um das Schicksal von Menschen", so Faymann.

Österreich ist laut dem Bundeskanzler durch die Griechenland-Krise nicht gefährdet, im Gegenteil: "Die Wahrheit ist: Wir profitieren davon. Unsere Staatsanleihen sind in dieser Woche an einem äußerst niedrigen Stand angekommen: Für eine zehnjährige Anleihe zahlt der österreichische Staat derzeit 1,14 Prozent Zinsen. Das erspart uns im Budget 2016 rund 2,2 Milliarden Euro. Wir profitieren als stabiles Land."

ggr/tsc

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