Vor EZB-Stresstest 03.02.2014 11:00:36

Intesa Sanpaolo plant erste italienische Bad Bank

In der Sparte könnte das Institut einen Großteil seiner faulen Kredite in Höhe von 55 Milliarden Euro ausgliedern und abwickeln, schreibt die "Financial Times" (Montag) unter Berufung auf mit den Planungen vertraute Personen. Intesa würde damit dem Beispiel vieler internationaler Konkurrenten folgen. So haben die Commerzbank und die Deutsche Bank Sparten gebildet, die problematische Finanzanlagen und einzustellende Geschäftsbereiche möglichst schnell und wertschonend abbauen sollen.

    Der Zeitung zufolge will der seit September amtierende Intesa-Chef Carlo Messina Ende März seine Umbaupläne vorlegen. Dazu zählten ein Verkauf der Beteiligungen an Telecom Italia sowie der Fluggesellschaft Alitalia. Die Bank lehnte eine Stellungnahme auf Nachfrage der Zeitung ab.

    Die Entscheidung für eine institutseigene Bad Bank könnte in Italien Diskussionen über eine staatliche Bad Bank befeuern. In diese könnten Geldhäuser ihre Problempapiere auslagern, um wieder mehr Vertrauen der Märkte in ihre Stabilität zu gewinnen. Angesichts der Wirtschaftskrise in dem Land war der Bestand an faulen Krediten in den Bilanzen der dortigen Banken im November auf fast 150 Milliarden Euro gestiegen. Als problematisch gelten weniger die Großbanken Intesa und UniCredit als vielmehr die vielen kleineren Institute.

    Der im Laufe des Jahres geplante Stresstest soll die laufende dreistufige Überprüfung der rund 130 größten Banken der Eurozone abschließen. Mit dem Fitnesscheck will die EZB Risiken in den Bilanzen aufspüren, ehe sie Ende dieses Jahres die zentrale Aufsicht über die Geldhäuser übernimmt. Banken, die den Test nicht schaffen, sollen dazu gezwungen werden, ihre Kapitalpuffer zu stärken.

/enl/stw/fbr

LONDON (dpa-AFX)

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