Antibetrugsbehörde befragt früheres Barclays-Management wegen Katar-Geld

LONDON (dpa-AFX) - Die britische Antibetrugsbehörde SFO lässt bei ihren Ermittlungen wegen Korruptionsverdachts bei der Großbank Barclays einem Pressebericht zufolge nicht locker. Die Ermittler wollen nun zahlreiche frühere Top-Manager, darunter auch den einstigen Vorstandschef Bob Diamond, verhören, wie die "Financial Times" (Montag) unter Berufung auf Insider berichtete. Bei den Ermittlungen geht es um gewisse Zahlungen des Golfstaats Katar im Zusammenhang mit dessen milliardenschweren Einstieg bei der Bank während der Finanzkrise 2008.

Dafür sollen laut Zeitung 450 Millionen Pfund zurück an die Araber geflossen sein, gut 7 Prozent der gesamten Investitionssumme. Ob das Schmiergelder waren und das Top-Management davon wusste, versucht die Behörde zu klären. Sie hatte für ihre Ermittlungen im vergangenen Jahr zusätzliches Geld von der Regierung bekommen.

Die Bank und die SFO wollten in der Zeitung keinen Kommentar abgeben. Ein Sprecher von Diamond ließ ausrichten, dass der frühere Barclays-Chef grundsätzlich bei den Ermittlungen behilflich sei. Diamond war im Sommer 2012 zurückgetreten, als die Bank als erstes Institut weltweit im Zuge des Libor-Skandals um manipulierte Zinssätze zu einer Vergleichszahlung verdonnert wurde./enl/mne/stb