10.07.2016 17:33:40
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Boeing lässt sich mit neuem Mittelklasse-Jet Zeit
LONDON/FARNBOROUGH (dpa-AFX) - Der US-Flugzeugbauer Boeing lässt die Airlines bei der Frage nach einem neuen, mittelgroßen Flugzeugtyp weiter zappeln. "Der Bedarf der Fluggesellschaften sieht etwas anders aus als gedacht", sagte der Chef der Boeing-Verkehrsflugzeugsparte, Ray Conner, einen Tag vor Beginn der Farnborough-Luftfahrtmesse am Sonntag in London. Der Jet soll die Lücke schließen, die die eingestellte Boeing 757 vor rund einem Jahrzehnt hinterlassen hatte. Bis eine Nachfolgerin fertig sei, werde es aber etwa bis zum Jahr 2025 dauern, schätzt Conner. Erst kürzlich hatte Boeings Chefentwickler Mike Delaney orakelt, der neue Jet könne "schneller kommen als man denkt".
Laut Conner soll das neue Flugzeug etwa 200 bis 270 Passagiere fassen und für längere Direktflüge geeignet sein, für die bisherige Langstreckenjets wie die Boeing 777 oder 787 "Dreamliner" zu teuer sind. Den bisher größten Mittelstreckenjets wie der neuen Boeing 737-MAX-9 und dem Airbus A321neo fehle es im Vergleich dazu entweder an Größe oder an Reichweite. "So ein Flugzeug würde eine Menge neuer Flugrouten rentabel machen", sagte Conner. Boeing prüfe, "wie wir das technisch und wirtschaftlich hinbekommen". Derzeit versucht Airbus mit einer Langstreckenvariante der A321neo einen Teil dieses Marktes zu erschließen.
Conner schloss nicht aus, dass Boeing auch den beiden bisher geplanten Varianten seines modernisierten Mittelstreckenjets 737-MAX eine gestreckte Version mit Platz für mehr Passagiere zur Seite stellt. Das Flugzeug, das dem Manager zufolge 737-MAX-10 heißen könnte, hätte dem Manager zufolge in der Modellpalette möglicherweise auch neben der erwogenen 757-Nachfolgerin Platz.
An diesem Montag (11. Juli) beginnt vor den Toren Londons eine der wichtigsten Luftfahrtmessen der Welt. Bei der einwöchigen Farnborough International Airshow zeigen die großen Flugzeugbauer ihre Neuheiten. Dabei wird erneut ein Kräftemessen zwischen Boeing und seinem europäischen Rivalen Airbus erwartet. Die Messe steht auch im Zeichen neuer Konkurrenten aus Russland und China./stw/he
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