04.06.2014 13:50:00

FACC: Künftige Aktionäre erhalten als Dividende bis 30 Prozent des Gewinns

Der oberösterreichische Luftfahrtzulieferer FACC, der am 25. Juni sein Debüt an der Wiener Börse feiern will, verspricht seinen künftigen Aktionären eine Dividende von 20 bis 30 Prozent des Gewinns. Gegenüber dem Konzernergebnis von 28,9 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/14 wird heuer eine "leichte Steigerung" erwartet, erklärte das Unternehmen am Mittwoch in einer Pressekonferenz.

Dementsprechend können die künftigen FACC-Aktionäre auf eine Dividendenausschüttung von rund 6 bis 9 Mio. Euro hoffen, pro Aktie wären das so in etwa 0,12 bis 0,18 Euro. Zum Vergleich: Der bisherige Alleineigentümer, der staatliche chinesische Rüstungs- und Flugzeugproduzent AVIC (Aviation Industry Corporation of China) hat sich für 2013/14 eine Dividende von 19 Mio. Euro gegönnt.

Dass AVIC mit dem Börsengang den Ausstieg aus FACC plant, wies Vorstandschef Walter Stephan aber heute zurück: "AVIC hat von Anfang an vor gehabt, an die Börse zu gehen." Die Chinesen hatten den Innviertler Industriekonzern, der an Boeing, Airbus und Co. liefert, 2009 übernommen. Stephan geht davon aus, dass AVIC sich langfristig auf 30 bis 35 Prozent der Anteile zurückzieht.

Im ersten Schritt gibt AVIC bis zu 49 Prozent der Anteile ab. Einen kleinen Teil der Aktien sollen auch die Manager zeichnen, für sie gilt eine Haltefrist von 360 Handelstagen. Der Börsengang insgesamt ist 191 bis 235 Mio. Euro schwer. 150 Mio. Euro davon fließen mit einer Kapitalerhöhung ins Unternehmen. Mit dem Geld will FACC weiter in die Standorte und in die Forschung investieren sowie Übernahmen stemmen. "Wir haben Zukäufe ständig am Radar", meinte Stephan.

Dank neuer Flugzeuge von Boeing und Airbus rechnet das Unternehmen in den nächsten Jahren mit einer höheren Profitabilität. Beim Betriebsergebnis Ebit wird eine Gewinnspanne von 10 Prozent des Umsatzes angepeilt. FACC ist neben dem Boeing-Dreamliner auch an Bord des neuesten Airbus-Jets: Der Airbus A350 soll in sechs Monaten erstmals mit Passagieren abheben und in den nächsten Jahren zum Verkaufsschlager des europäischen Boeing-Rivalen werden. Vor allem in Asien bestellen Airlines derzeit hunderte neue Flieger, an denen FACC mitverdient. "Es gibt kein aktuelles Flugzeug mehr, bei dem FACC nicht vertreten ist", so Stephan. Die Auftragsbücher von FACC seien mit 4,2 Mrd. Euro gut gefüllt.

Die Produktion soll in den nächsten Jahren aber zunehmend von Österreich in asiatische Niedriglohnländer wandern, kündigte Stephan an. "Ich weiß, das kommt hier nicht gut an, aber Niedriglohnländer sind wichtig." FACC betreibt u.a. Werke in Abu Dhabi oder in Indien gemeinsam mit Tata. Demnächst soll auch eine Produktionsstätte in China dazukommen. Die Angst, dass FACC Mitarbeiter aus Österreich abzieht, zerstreute Stephan aber. "Wir hatten 2009 beim Einstieg von AVIC 1.800 Mitarbeiter, jetzt sind es 3.000, davon fast 2.700 in Österreich." Es würden hierzulande keine Arbeitsplätze verloren gehen, betonte der CEO. Im Gegenteil: FACC will heuer an die 150 neue Mitarbeiter aufnehmen.

FACC entwickelt und produziert Faserverbundkomponenten und -systeme für Strukturbauteile an Rumpf und Tragflächen, Triebwerkskomponenten und Passagierkabinen für zivile Verkehrsflugzeuge, Business Jets und Hubschrauber. Im Geschäftsjahr 2013/14 hat FACC seinen Umsatz um ein Viertel auf 546,5 Mio. Euro gesteigert.

(Grafik 0583-14, Format 88 x 112 mm) (Schluss) pro/itz

WEB http://www.facc.at

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