24.10.2013 13:45:00

Exporte nach Deutschland durch Auto-Flaute leicht gebremst

Deutschland ist der mit Abstand wichtigste Handelspartner Österreichs. Im Vorjahr gingen 30,6 Prozent der heimischen Exporte in das Nachbarland, gleichzeitig kamen 37,5 Prozent aller Einfuhren von dort. Die Deutschen nehmen mehr Waren ab als Italien, USA, die Schweiz, Frankreich, Tschechien und Ungarn zusammen. "Wenn es der deutschen Wirtschaft schlechter geht, schlägt das schnell auf unsere Zulieferer durch", strich der Handelsdelegierte der Wirtschaftskammer Österreich in Berlin, Johann Kausl, am Donnerstag vor Journalisten in Wien die enge Verflechtung hervor.

Im Vorjahr und im ersten Halbjahr 2013 zogen sich daher auch Bremsspuren durch die bilaterale Handelsbilanz. Die heimischen Lieferungen dorthin schwächten sich 2012 im Jahresabstand um 0,5 Prozent auf 37,8 Mrd. Euro ab, die Importe gaben um 1 Prozent auf 49,5 Mrd. Euro nach. Diese Tendenz verschärfte sich heuer im ersten Halbjahr: Die Exporte nach Deutschland gingen gegenüber der Vorjahresperiode um 1 Prozent auf 18,8 Mrd. Euro zurück, die Importe um 3,8 Prozent auf 23,8 Mrd. Euro.

"Deutschland hat erst einmal die Delle in Südeuropa verkraften müssen - die Autoverkäufe in Griechenland, Italien, Spanien und Portugal sind massiv weggebrochen", erklärte Kausl das Minus im Vorjahr.

Österreich spürt das als wichtiger Zulieferer für die deutsche Autoindustrie unmittelbar, denn in der Automobilindustrie wird "just in time" geliefert. Im Gesamtjahr 2012 sanken die Lieferungen in der Produktgruppe "Maschinenbauerzeugnisse und Fahrzeuge" um 2,4 Prozent. Spürbare Einbußen gab es auch bei der zweitgrößten Lieferposition "bearbeitete Waren" (minus 2,3 Prozent).

Die heimischen Autozulieferer standen aber bereits heuer im ersten Halbjahr schon wieder besser da: Der Export von Maschinenbauerzeugnissen und Fahrzeugen beschleunigte sich zwischen Jänner und Juni wieder um 3,6 Prozent auf 7,6 Mrd. Euro. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren diese noch um 4,2 Prozent eingebrochen.

Das klare Bekenntnis der Deutschen zur Automobilproduktion als "Rückgrat der Wirtschaft" vermerkte Kausl als Positivum, das etwas zur Entspannung unter den Zulieferern beitragen sollte.

Im bilateralen Außenhandel ist Österreich auch aus deutscher Sicht relativ weit vorne mit dabei: "Bei den deutschen Exporten sind wir die Nummer 6, bei den deutschen Importen die Nummer 10", so der Handelsrat in der österreichischen Botschaft in Berlin. Einen Großteil der deutschen Lieferungen nach Österreich machen die Autos deutscher Hersteller aus.

(Schluss) kre/gru

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