12.11.2013 15:18:33
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Ex-Chef der Hypo Alpe Adria: BayernLB drängte auf Kauf
Der 54-Jährige hatte mit seiner Firma für Vermögensanlagen 2006 wesentliche Teile der späteren Krisenbank erworben. Zum Einstieg der BayernLB 2007, die sich beim Kauf betrogen fühlt und auf Rückabwicklung des Deals klagt, sagte er: "Das, was die BayernLB gesucht hat, waren Märkte, Kunden, Marktanteile."
Das Interesse der BayernLB habe im Zusammenhang mit ihrem Scheitern bei der Übernahme der österreichischen Gewerkschaftsbank Bawag gestanden. Der Einstieg bei der Hypo Alpe Adria sei wichtiger Teil der Münchner Südosteuropa-Strategie gewesen. Alle Landesbanken hätten in dieser Zeit ins direkte Kundengeschäft gedrängt, sagte Berlin. Für die Bayern, die nicht im eigenen Bundesland als Konkurrent zu den Sparkassen hätten auftreten wollen, sei eine Bank in Österreich interessant gewesen.
Ihm selbst habe diese Entwicklung zunächst gar nicht gepasst, betonte Berlin. Seine Firma, die für 650 Millionen Euro 25 Prozent erworben hatte, sei ursprünglich von einem möglichen Börsengang der Bank ausgegangen. Auf Drängen der Bayern, zu denen er jahrelange gute Kontakte gehabt habe, habe er dann selbst den Vorstandsvorsitz der Hypo übernommen.
Vor dem Handelsgericht Wien geht es in einem Zivilprozess um die Rolle der Mitarbeiterstiftung der Hypo Alpe Adria (MAPS). Das Verfahren gilt nur als Auftakt zu gegebenenfalls höheren Forderungen der BayernLB gegen andere Alteigner der Hypo.
Die Beziehung von BayernLB und HGAA in den Jahren 2007 bis 2009 sei von drei Stadien gekennzeichnet gewesen: "Euphorie, Ernüchterung und Krise", sagte Berlin weiter. Zunächst seien unter dem Projekttitel "Jointly successful" rund 60 Einzelprojekte aufgesetzt worden. Dazu gehörte laut Berlin unter anderem das Anpassen der Berichts- und der Risikobearbeitungsstandards.
Zum Jahreswechsel 2008/2009 sei der Stimmungsumschwung in München gegenüber der HGAA klar geworden. "Man hat es atmosphärisch gespürt, dass es keine Liebe mehr für Bank und Mitarbeiter gab", sagte Berlin. Anlass war nach seinen Angaben ein Projekt mit dem Titel "Hypo fit 2016", das unter anderem das Geschäftsvolumen drastisch zurückfahren und etwa 2.500 Hypo-Mitarbeiter den Job kosten sollte.
Die BayernLB fühlt sich wegen aus ihrer Sicht mangelhafter Auskünfte durch die Hypo Alpe Adria arglistig getäuscht. So sei ihr ein Schaden von 3,7 Milliarden Euro entstanden. Die ehemalige Kärtner Landesbank wurde nach nur zwei Jahren 2009 zu einem symbolischen Preis an Österreich verkauft, notverstaatlicht und ist wegen gewaltiger Verluste auf dem Balkan auch für den österreichischen Steuerzahler ein Milliardengrab./mrd/DP/stb
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