Aktie schwächelt |
31.07.2014 13:18:32
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Evonik wird nach zweitem Quartal beim Ausblick vorsichtiger
So haben etwa die Verkaufspreise bei der für die Tierernährung wichtigen Aminosäure Lysin weiter nachgegeben. Mit 473 Millionen Euro blieb das bereinigte operative Ergebnis daher um 7 Prozent unter Vorjahr. Analysten hatten allerdings einen größeren Gewinneinbruch befürchtet. Unter dem Strich fiel der Gewinn auf 139 Millionen Euro, nach 193 Millionen Euro im Vorjahr. Die Aktie verlor knapp 2 Prozent.
Vorstandschef Klaus Engel sprach dennoch von einer "soliden Entwicklung". Der in den Vorquartalen deutlich rückläufige Preistrend bei einigen wichtigen Produkten habe sich erkennbar abgeschwächt. Dies gelte allerdings bisher nicht für die Aktivitäten in der Sparte Specialty Materials, die polymere Werkstoffe sowie Zwischenprodukte vor allem für die Gummi- und Kunststoffindustrie herstellt. Insbesondere bei Butadien, aus dem Kautschuk gemacht wird, hält der Preisdruck an.
Die Jahresprognose bestätigte der seit 2013 börsennotierte Konzern daher nur mit einer Einschränkung. Evonik erwartet zwar weiterhin leicht steigende Umsätze und ein um Sondereffekte bereinigtes operatives Ergebnis (EBITDA) zwischen 1,8 bis 2,1 Milliarden Euro, nach 2,0 Milliarden Euro im Vorjahr. Sollte sich aber der Preisdruck in der Sparte Specialty Materials im Jahresverlauf fortsetzen, wird Evonik nach eigener Einschätzung wohl eher am unteren als am oberen Ende der angepeilten Gewinnspanne herauskommen.
Auf der Kostenseite erwartet Evonik eine Entlastung durch das angelaufene Sparprogramm On Track 2.0 und erste Einspareffekte aus dem im Herbst aufgelegten Programm zur Straffung der Verwaltungsstrukturen. Anlaufkosten für die angestoßenen Wachstumsinitiativen etwa in China und Brasilien werden den Konzern aber belasten. So baut Evonik derzeit in Singapur für mehr als 500 Millionen Euro einen neue Großanlage zur Herstellung von Methionin, einem wichtigen Ausgangsstoff für die Tierernährung.
Evonik arbeitet seit 2012 daran, die Kosten im Konzern radikal zu senken. Ziel ist, bis Ende 2016 die Kostenbasis um 500 Millionen Euro zu verbessern. Bisher sind bereits Maßnahmen mit einem jährlichen Einsparpotenzial von rund 320 Millionen Euro in Umsetzung. Auch die Verwaltung des früheren Mischkonzerns soll verschlankt und damit an die neue Unternehmensgröße angepasst werden. Bis Ende 2016 sollen konzernweit die Sach- und Personalkosten in der Verwaltung um bis zu 250 Millionen Euro im Jahr nachhaltig gesenkt werden. In den kommenden Jahren sollen konzernweit daher rund 1.000 Stellen wegfallen.
Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com
DJG/hoa/jhe
Von Heide Oberhauser-Aslan
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