Einkaufsmanagerindex steigt |
23.10.2014 13:07:48
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Stimmung der Unternehmen in der Eurozone hellt sich auf
Verantwortlich für den Anstieg des Indikators war die verbesserte Lage in der Industrie. Der entsprechende Indikator signalisiert mit 50,7 Punkten wieder ein Wachstum der Produktion. Bei den Dienstleistern deutetet der Indikator mit unveränderten 52,4 Punkten weiterhin eine moderate Belebung an. Werte von über 50 Punkten signalisieren eine Zunahme der Produktion.
LEICHTE WACHSTUMSBELEBUNG
Frankreich hinkt Deutschland nach wie vor sichtlich hinterher. In der zweitgrößten Euro-Volkswirtschaft trübte sich die Stimmung weiter ein. In Deutschland besserte sich die Stimmung in der Industrie spürbar, im Servicesektor dagegen verschlechterte sie sich.
Außerhalb Deutschlands und Frankreichs ist es laut Markit im Oktober teilweise wieder zu einer leichten Wachstumsbelebung gekommen. Allerdings seien hier die Auftragszuwächse so niedrig aus wie zuletzt vor 11 Monaten. Zudem sei der Stellenaufbau fast zum Erliegen gekommen. Konkrete Zahlen zu Italien und Spanien werden erst mit der zweiten Schätzung veröffentlicht.
WEITER REZESSIONSGEFAHR
Markit-Chefökonom Chris Williamson gab sich trotz der Aufhellung wenig zuversichtlich: Zahlen zu Bestellungen und zur Auftragslage zeigten, dass der Währungsraum vor einem neuen Abschwung stehen könnte. "Das Wachstum ist so kraftlos, dass sich immer mehr Unternehmen zu Entlassungen und Preisreduzierungen gezwungen sehen", sagte Williamson. Die Wirtschaft dürfte im dritten Quartal laut Markit um 0,25 Prozent gestiegen sein. Allerdings drohe für das vierte Quartal eine erneute Abschwächung.
Die Gefahr, dass die Eurozone zum dritten Mal in sechs Jahren in eine Rezession abrutscht, ist nach Einschätzung von Jennifer McKeown, Analyst bei Capital Economics, weiter gegeben. Da die Regierungen nicht bereit seien, die Nachfrage zu stützen, wachse der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB) weiter. Eine vorübergehende Stagnation anstatt einer ernsthaften Rezession erwartet hingegen Christian Schulz von der Berenberg Bank. Das Ausblick für die Eurozone sei "nicht schlecht". Er verweist auf die lockere Geldpolitik, den schwachen Euro, Reformfortschritte in Italien und den erwarteten Aufschwung in Deutschland.
EUROKURS LEGT ZU
Der Eurokurs (Dollarkurs) regierte mit Kursgewinnen auf die Zahlen und stieg auf ein Tageshoch von 1,2671 US-Dollar. Auch der EuroSTOXX 50 konnte zulegen. Die Kurse deutscher Staatsanleihen gerieten hingegen unter Druck und drehten ins Minus.
^Region/Index Oktober Prognose Vormonat
EURORAUM
Gesamt 52,2 51,5 52,0
Verarb. Gew. 50,7 49,9 50,3
Dienste 52,4 52,0 52,4
DEUTSCHLAND
Verarb. Gew. 51,8 49,5 49,9
Dienste 54,8 55,0 55,7
FRANKREICH
Verarb. Gew. 47,3 48,5 48,8
Dienste 48,1 48,1 48,4°
(Angaben in Punkten)
/jsl/fr/stb
LONDON (dpa-AFX)
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