Industriestimmung in der Eurozone hellt sich nicht so stark auf wie erwartet

LONDON (dpa-AFX) - Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hat sich im Mai nicht so stark aufgehellt wie zunächst gemeldet. Der Einkaufsmanagerindex, eine Unternehmensumfrage, stieg um 0,2 Punkte auf 52,2 Zähler, wie das Forschungsinstitut Markit am Montag in London nach endgültigen Daten mitteilte. In einer ersten Schätzung war ein etwas stärkerer Anstieg auf 52,3 Punkte ermittelt worden. Bankvolkswirte hatten eine Bestätigung erwartet.

Mittlerweile liegt die Kennzahl für die Eurozone seit fast zwei Jahren über der Wachstumsgrenze von 50 Punkten. Auch wenn die zweite Schätzung für Mai etwas schwächer ausfiel zeigte sich Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson optimistisch: "Der Industriesektor der Eurozone stand im Mai so gut da wie seit einem Jahr nicht mehr".

Mit Blick auf die Daten aus Italien und Spanien sprach Williamson von einem "fulminanten Aufschwung", vor allem dank eines "beeindruckenden Exportbooms" in den beiden ehemaligen Sorgenkindern der Eurozone. Dies deute auf eine bessere Wettbewerbsfähigkeit hin. In Italien verbesserte sich die Industriestimmung überraschend weiter, in Spanien legte der Indikator ausgehend von einem hohen Niveau stärker als erwartet zu.

In Frankreich hellte sich die Stimmung in den Führungsetagen der Industriebetriebe ebenfalls stärker als erwartet auf. In Deutschland fiel der Indikator hingegen überraschend stark zurück. Im Gegensatz zu Frankreich bleibt das Stimmungsbarometer für Deutschland aber weiter über der Marke von 50 Punkten und lässt damit in den kommenden Monaten weiterhin Wachstum in der Industrie erwarten.

^Region/Index Mai Prognose Vorläufig Vormonat

EURORAUM

Verarb. Gew. 52,2 52,3 52,3 52,0

DEUTSCHLAND

Verarb. Gew. 51,1 51,4 51,4 52,1

FRANKREICH

Verarb. Gew. 49,4 49,3 49,3 48,0

ITALIEN

Verarb. Gew. 54,8 53,6 -- 53,8

SPANIEN

Verarb. Gew. 55,8 54,5 -- 54,2°

(Angaben in Punkten)

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