20.07.2016 09:30:00
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Europas Baubranche erholt sich von der Finanzkrise
Die "sukzessive Erholung" habe sich 2015 fortgesetzt, wenn auch in moderatem Tempo. Im abgelaufenen Jahr sei der Gesamtumsatz der Top-50 in Europa im Vergleich zu 2014 um 5 Prozent und deren Marktkapitalisierung um 21 Prozent gestiegen. Unterdurchschnittlich dynamisch hätten sich allerdings die drei größten europäischen Bauriesen - Vinci (Frankreich), ACS (Spanien) und Bouygues (Frankreich) - entwickelt. Ihre Bauleistung ging im abgelaufenen Jahr entgegen dem Trend zurück.
Zu den 50 größten Bauunternehmen in Europa gehören auch die heimische Strabag auf Platz 6 und die Porr auf Rang 25. Die größten Konzerne gibt es vor allem in Frankreich, Spanien und Großbritannien. Nachdem sich die deutsche Bilfinger weitgehend aus dem Baugeschäft zurückgezogen hat, rückte die niederländische BAM Group im Vorjahr von Platz 10 auf 9 vor und die schwedische NCC kam neu zu den Top-10 hinzu. Die weltweit riesigsten Konzerne der Branche sitzen aber nicht in Europa, sondern in China und den USA.
Für die 20 größten europäischen Baufirmen habe 2015 jedenfalls "mehrheitlich positive finanzielle Entwicklungen gebracht", wie die internationale Beratungsgesellschaft Deloitte in ihrem jüngsten Report berichtet. Die aggregierten Verkaufserlöse der Top-20 erhöhten sich den Angaben zufolge gegenüber dem Jahr davor um 4 Prozent, das operative Ergebnis (EBIT) um 17 Prozent und der Nettojahresgewinn um 13 Prozent. Der Verschuldungsgrad habe sich um 14 Prozent verringert.
"Die Baubranche in Europa wird aus jetziger Sicht auch in den kommenden Jahren weiter wachsen", erwartet Hohendanner. Dafür brauche es eine rege Investitionstätigkeit, gerade von öffentlicher Seite. "So kann der Aufwärtstrend weiter anhalten." Bei den anstehenden Investitionen sei das vor der Finanzkrise herrschende Niveau aber "noch lange nicht wieder erreicht" worden. Nachhaltig angestiegen seien die Investitionen in Bauleistungen zwischen 2007 und 2015 lediglich in Deutschland, Schweden, Polen und Belgien. Europaweit gab es hier 2015 gegenüber dem Jahr davor einen Zuwachs von 5 Prozent auf 1,4 Billionen Euro.
(GRAFIK 0827-16, Format noch offen) (Schluss) kre/ggr
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