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02.11.2015 07:28:00

Europas Banken machen kaum Fortschritte beim Abbau von faulen Krediten

   Von Max Colchester

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Banken in der Eurozone machen wenige Fortschritte bei der Bereinigung ihrer Bilanzen. Ein Jahr nach dem Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB) schlummern bei den Banken im Euro-Währungsgebiet immer noch notleidende Kredite im Wert von 826 Milliarden Euro. Das ist laut einer Studie der Anwaltskanzlei Linklaters nur eine Verbesserung von gerade einmal 2 Prozent in den vergangenen 12 Monaten.

   Im Oktober vergangenen Jahres gaben die EZB und die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) die Ergebnisse ihrer eingehenden Überprüfung der Widerstandsfähigkeit der 130 größten Banken in der Eurozone bekannt. Zum einen war der Stresstest ein Schritt auf dem Weg zu einem einheitlichen Aufsichtsmechanismus, zum anderen sollte er das Vertrauen der Öffentlichkeit in den Bankensektor stärken und so die Kreditvergabe in Europa fördern.

   Im Zuge des Stresstests haben eine Reihe von Banken verschiedene Maßnahmen ergriffen, um ihre Bilanzen zu stärken. Unter anderem nahmen sie mehr Eigenkapital auf, um die Kapitaldecke aufzupolstern - ein kostenspieliges Unterfangen für die Geldhäuser.

   Dass die Kapitallücken nicht geschlossen wurden, lag auch an einem schwachen Wirtschaftswachstum in einem Niedrigzinsumfeld. Beides lastete auf den Gewinnen der Banken. In Ländern wie Griechenland steige die Zahl der notleidenden Kredite weiter, sagte Ed Chan von Linklaters. Die Ergebnisse ihrer Studie seien "ziemlich alarmierend". Es stelle sich die Frage, ob sich der Bankensektor trotz aller Maßnahmen weiter auf der Intensivstation befinde.

   Am Samstag hatte die EZB erklärt, dass die größten vier Banken Griechenlands 14,4 Milliarden Euro brauchen. Das ist die dritte Rekapitalisierung seit 2010.

   US-Banken wurden nach der Finanzkrise aggressiv rekapitalisiert und profitierten von einem stärkeren Wirtschaftswachstum. Dadurch gelang ihnen die Bereinigung ihrer Bilanzen schneller. Europäische Banken müssten laut Linklater 400 Milliarden Euro an notleideden Krediten loswerden, um das Niveau der US-Banken zu erreichen. Besonders in Italien, Spanien, Frankreich und Griechenland sind diese faulen Kredite demnach weiter hoch.

   Investoren haben notleidende Engagements von den Banken aufgekauft. Laut Linklaters haben Fonds mindestens 40 Milliarden Euro eingesammelt, um diese Kreditportfolios zu erwerben. Möglichkeiten dazu dürfte es auch in der Zukunft geben, da die Banken weiter ihre Umstrukturierungspläne verfolgen. In der vergangenen Woche hatte die Deutsche Bank einen Personalabbau um 35.000 Stellen angekündigt.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   November 02, 2015 01:01 ET (06:01 GMT)

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