Europarat sieht Demokratie in Türkei bedroht

   STRASSBURG (AFP)-- Der Europarat hat sich tief besorgt über die Eskalation des Kurdenkonflikts in der Türkei gezeigt und fürchtet um die Demokratie in dem Land. "Ich verurteile die tödlichen Attacken auf türkische Sicherheitskräfte mit Nachdruck", erklärte Generalsekretär Thorbjörn Jagland am Mittwoch. Er sei zugleich alarmiert über "die Angriffe auf politische Parteien und Medien, die die Demokratie zu destabilisieren drohen". Er rief Regierung und Behörden auf, "alles zu tun, um die Bürger und das demokratische Leben im Land zu schützen".

   Bei Anschlägen von Rebellen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) waren seit Sonntag etwa 30 Soldaten und Polizisten getötet worden. Die Regierung bombardierte Stellungen der Aufständischen im Nordirak. In der Nacht zum Mittwoch eskalierten dann die Spannungen in der Bevölkerung: Landesweit wurden dutzende Büros der prokurdischen Partei der Demokratie der Völker (HDP) attackiert. "Es entstand erheblicher Schaden", sagte ein Parteivertreter am Mittwoch.

   In der Hauptstadt Ankara demonstrierten am Dienstagabend etwa 7.000 Menschen gegen den "Terror" der PKK, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Polizei habe schließlich Tränengas eingesetzt. Zudem attackierten Anhänger des islamisch-konservativen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan erneut die Redaktion der Zeitung Hürriyet in Istanbul. Sie werfen der Zeitung kritische Berichterstattung über den Staatspräsidenten vor.

   DJG/apo

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   September 09, 2015 04:26 ET (08:26 GMT)- - 04 26 AM EDT 09-09-15