30.01.2015 18:04:48

Europaparlamentspräsident schlägt längere Tilgungsfristen für Griechenland vor

BERLIN (dpa-AFX) - Der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz, hat längere Tilgungsfristen für Griechenland vorgeschlagen. "Für einen Schuldenschnitt gibt es derzeit keine Mehrheit", betonte der SPD-Politiker in einem "Spiegel"-Interview. Doch die Tilgungsfristen für die EU-Hilfskredite könnten gestreckt werden.

"Derzeit soll die letzte Tilgung 2057 erfolgen." Das um zehn Jahre hinauszuschieben, mache keinen großen Unterschied. Zugleich warnte er vor einem Euro-Austritt Griechenlands. Am Donnerstag hatte Schulz in Athen den neuen linken Regierungschef Alexis Tsipras getroffen.

Griechenlands neuer Wirtschaftsminister Georgios Stathakis bekräftigte im "Spiegel" die Absicht seiner Regierung, "definitiv" Mitglied im Euro-Raum zu bleiben. Er verlangte aber Neuverhandlungen über das europäische Rettungspaket. Europa brauche eine neue Agenda für eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung, die die negativen sozialen Effekte der Krise mildere.

Schulz sprach sich mit Blick auf Frankreich und andere Staaten auch für eine nicht zu strikte Auslegung der Euro-Stabilitätspakts aus und stellte sich hinter Pläne des EU-Kommissionschefs Jean-Claude Juncker. "Mit der Flexibilität, die Juncker vorgelegt hat, wird der Richtungswechsel jetzt in Formen gegossen", sagte Schulz./ro/DP/jha