17.06.2014 13:00:00
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Europäischer Erfinderpreis: "König der Dübel" sticht Österreicher aus
Der Europäische Erfinderpreis 2014 wurde neben der Kategorie "Lebenswerk" noch in "Industrie", "Forschung", "kleine und mittlere Unternehmen" (KMU) und "außereuropäische Staaten" vergeben. Eine international besetzte Jury wählte aus 15 Finalisten, die aus über 300 Erfindern für den Preis nominiert wurden. Weiters wurde über einen Publikumspreis per Online-Votum im Internet entschieden.
Neben dem Preis für das Lebenswerk an den deutschen Artur Fischer, wurden Erfinder aus Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Japan und den USA ausgezeichnet.
Artur Fischer gilt mit über 1.100 angemeldeten Patenten und Gebrauchsmustern als einer der erfolgreichsten Erfinder aller Zeit. Neben des nach ihn benannten Fischer-Dübels, hat Fischer etwa das erste synchronisierte Blitzlichtgerät für Fotoapparate und mit den Fischertechnik Baukästen Kinderspielzeug erfunden. Der Dübel ist eines der am häufigsten verwendeten Bauteile der Welt: Täglich werden etwa 14 Mio. Dübel und Bolzen produziert.
Die Österreicher Ingeborg und Erwin Hochmair waren für ihre Erfindung des mikroelektronischen Cochlea-Implantats nominiert. Das Ehepaar gründete 1990 das Unternehmen MED-EL in Innsbruck, das mittlerweile mit 1.500 Mitarbeitern an 30 Standorten europäischer Marktführer und weltweit die Nummer zwei für implantierbare Hörsysteme ist, sagte das Ehepaar anlässlich der Verleihung des Erfinderpreises in Berlin zur APA.
In der Kategorie "Industrie" gewann das Team um Koen Andries aus Belgien und J?r?me Guillemont aus Frankreich vom belgischen Pharmaunternehmen Janssen Pharmaceutica, das Teil von Johnson & Johnson ist. Sie wurden für die Entwicklung des ersten wirksamen Medikaments gegen Tuberkulose seit 40 Jahren ausgezeichnet. Damit ging in dieser Kategorie ebenfalls ein nominierter Österreicher leer aus. Robert Baldemair war als Mitglied des Ericsson-Teams für die Entwicklung des LTE-Mobilfunkstandards nominiert.
Die Preisträger in der Kategorie "KMU" kommen aus Dänemark. Peter Holme Jensen, Claus H?lix-Nielsen und Danielle Keller haben eine wasserfilternde Aquaporin-Membran, welche die Aufbereitung von Wasser in seiner reinsten Form ohne hohen und teuren Energieaufwand ermöglicht, erfunden.
In der Kategorie "Forschung" ging der Europäische Erfinderpreis 2014 an Christofer Toumazou aus Großbritannien für einen DNA-Schnelltest zum Selbermachen.
Der US-Amerikaner Charles W. Hull erhielt die Auszeichnung in der Kategorie "Außereuropäische Staaten" für die Erfindung des 3D-Drucks.
Beim Publikumsvoting bekam das japanische Team um Masahiro Hara und Takayuki Nagaya fast 30 Prozent der mehr als 20.000 Online-Stimmen. Damit wurde die Erfindung des QR-Codes ausgezeichnet.
(GRAFIK 0292-14, Format 42 x 108 mm) (Schluss) fpr/sp
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