08.07.2015 12:21:40
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Europäische Zentralbank erhöht Druck auf Griechenland
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht den Druck auf die Regierung in Athen, in der Griechenlandkrise zu einer politischen Einigung zu kommen. Das EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny sagte am Mittwoch, dass die Notenbank am heutigen Tage über die ELA-Notkredite ("Emergency Liquidity Assistance", ELA) beraten werde, auf die die Banken des hoch verschuldeten Landes angewiesen sind. Eine Erhöhung der Mittel sei aber nur "sehr schwer vorstellbar", so der österreichische Zentralbankchef.
Es gebe zwar zunächst genug Hilfen, um die Liquidität der griechischen Banken zu strecken, so Nowotny. Dennoch müssten möglicherweise die ELA-Mittel erhöht werden. Dies sei allerdings aus Sicht der EZB nur schwer vorstellbar. Ohnehin sei eine Brückenfinanzierung bis zum Sonntag nur möglich, wenn eine politische Einigung in Sicht sei. Bei dem Sondergipfel der Regierungschefs der Eurozone war ein weiteres Treffen aller 28 EU-Mitgliedstaaten für kommenden Sonntag veranschlagt worden.
Etwas positivere Töne sind von EZB-Ratsmitglied Ignazio Visco zu hören. Die EZB sei bereit, alle verfügbaren Mittel einzusetzen, sagte der italienische Notenbankchef am Mittwochmittag in einer Rede.
EZB-Ratsmitglied Christian Noyer hatte zuvor erklärt, dass die EZB ihre Unterstützung für Griechenland stoppen werde, wenn keine politische Einigung auf ein neues Rettungsprogramm in Sicht sein. "Unsere Regeln zwingen uns dann zu einem vollständigen Stopp", so Noyer. Die EZB müsse ihre Hilfen auch dann einstellen, wenn das griechische Bankensystem komplett zusammenbricht. Dies werde passieren, wenn Griechenland seine Kredite nicht mehr bedient. "Wir sehen die Katastrophe kommen, wenn keine Entscheidung getroffen wird.?/tos/jkr/fbr
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