20.09.2013 07:44:34

Europäische Wertpapieraufsicht sendet Hilferuf - Neues Personal benötigt

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die europäische Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA braucht nach Worten ihres Chefs dringend mehr Personal. Andernfalls könne die noch junge Behörde ihre Aufgaben nicht erfüllen. "Wenn wir die neuen Stellen nicht kriegen, können wir einen Teil unseres Programms schlicht und einfach nicht ausführen", sagte ESMA-Chef Steven Maijoor der "Börsen-Zeitung" (Freitagausgabe). Er rechnet sich dabei aber keine großen Chancen aus. "Wir blicken mit Sorge ins kommende Jahr. Denn wir haben 27 neue Planstellen beantragt. Die ersten Signale zeigen, dass es sehr schwer wird, diese Stellen zu kriegen."

    Die Behörde, die sich durch die nationalen Aufseher, die Europäischen Union und von den zu überwachenden Marktteilnehmern finanziert, sei 2011 mit 40 Angestellten gestartet und habe jetzt fast 160 Mitarbeiter. Die Entscheidung über die Personalaufstockung liege in der Hand der EU. Die in Paris beheimatete Institution ist unter anderem für die Zulassung von Ratingagenturen zuständig, soll sich aber auch mit um die Überwachung von Hedgefonds oder Private-Equity-Fonds sowie den Anlegerschutz kümmern. Zudem soll sie künftig bei der Kontrolle der Referenzzinssätze wie Libor und Euribor das letzte Wort haben.

    Gerade beim Anlegerschutz sieht Maijoor große Probleme. "Beim Verbraucherschutz sind wir nicht weit genug gekommen", sagte er. Die Aufseher hätten in diesem Bereich zwar ein wichtiges Mandat, aber "noch nicht die richtigen Werkzeuge, um die Aufgabe richtig wahrnehmen zu können". Es sei zwar schon vieles in die Wege geleitet worden. Das reiche aber bei weitem noch nicht aus. "Die Wahrheit ist: Europa muss bei diesen Dingen erst noch liefern."/zb/enl/fbr

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