25.03.2014 20:10:31

Euro-Wechselkurs ist wichtig für Preisstabilität

   Von William Horobin

   PARIS--EZB-Präsident Mario Draghi hat die Bedeutung des Euro-Wechselkurses für die Preisstabilität untermauert. Die Europäische Zentralbank habe die Stärke des Euro sehr genau im Auge, und der Wechselkurs sei wichtig für die Notenbank, um ihr Mandat der Preisstabilität zu erfüllen, sagte Draghi am Dienstag in Paris. Der Wechselkurs sei kein politisches Ziel. Allerdings sei der Euro-Wechselkurs sehr bedeutsam für die Preisstabiltät und das Wirtschaftswachstum, weshalb die Notenbank die Entwicklungen genau beobachte.

   Draghi begründete die jüngste Stärke des Euro mit externen Faktoren wie der Geldpolitik in Japan und der Entwicklung vieler Schwellenländer-Währungen, die zuletzt an Wert verloren haben. Zusätzlich sei seit 2012 das Vertrauen wieder in die Eurozone zurückgekehrt. Auch das habe zu der Stärke des Euro geführt, erklärte Draghi. "Der Euro wird als eine Insel der Stabilität angesehen", betonte der EZB-Präsident.

   Sorgen um eine mögliche Deflation im Währungsraum spielte Draghi herunter. Die Risiken für eine Deflation, bei der sinkende Preise über eine nachlassende Nachfrage zu weiter sinkenden Preisen führen, seien begrenzt. Die Inflation liegt seit Monaten deutlich unter dem Ziel der EZB von knapp unter 2 Prozent.

   Die Teuerung sei auch in anderen Währungsgebieten niedrig, so Draghi. Es gebe keinen Hinweis, dass die Verbraucher ihre Käufe hinauszögerten, da sie niedrigere Preise erwarteten.

   EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann hatte am Dienstag gesagt, dass die jüngste Aufwertung des Euro noch keine Änderung der Geldpolitik notwendig macht. Die EZB müsse ihren mittelfristigen Inflationsausblick wegen des höheren Wechselkurses noch nicht ändern. Sollte der Euro aber so stark steigen dass er die Preisstabilität gefährde, dann wäre eine weitere Zinssenkung das passende Instrument, um damit umzugehen, hatte Weidmann der Nachrichtenagentur Market News gesagt.

   Die EZB rechnet damit, dass die Inflation im Euroraum erst im vierten Quartal 2016 auf 1,7 Prozent steigen wird. Sie ist der mittelfristigen Bewahrung von Preisstabilität verpflichtet, die sie derzeit mit knapp 2 Prozent Teuerung definiert. Ein starker Euro macht Einfuhren billiger, was einen preisdämpfenden Einfluss im Inland hat. Da die Inflationsrate zuletzt nur noch bei 0,7 Prozent lag, befürchten manche Ökonomen, dass die Eurozone in eine Spirale aus sinkenden Preisen, rückläufiger Nachfrage und sinkender Produktion geraten könnte. Gegen eine solche Deflation kann eine Zentralbank sehr viel schlechter vorgehen als gegen eine zu hohe Inflation.

   Mitarbeit: Hans Bentzien

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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   March 25, 2014 15:04 ET (19:04 GMT)

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