Sanierungsplan in Umsetzung |
26.08.2013 12:50:00
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Etihad steht noch zu Air Berlin - Rätseln um weitere Geldspritzen
Etihad Airways engagiere sich bei Air Berlin, solange die hochverschuldete deutsche Fluggesellschaft bei ihrem Sanierungsplan Fortschritte erzielt, heißt es in Berichten von Dow Jones und n-tv.de am Freitag. Laut Etihad-Finanzchef Peter Baumgartner gibt es ein Interesse an einer langfristigen Zusammenarbeit der beiden Gesellschaften. Etihad habe Vertrauen in den Sanierungsplan der Berliner. Ob die Airline aus dem Emirat Abu Dhabi Air Berlin allerdings mit neuen Finanzspritzen über die Runden hilft, ließ Etihad offen.
Dass es möglicherweise länger dauert als von Air Berlin prognostiziert, die Gewinnschwelle zu erreichen, veranlasst den Berichten zufolge die arabische Großaktionärin Etihad offenbar nicht zum schnellen Eingreifen. "Wenn die Richtung stimmt und die Meilensteine mit bestimmten Toleranzgrenzen erreicht werden, werden wir nicht nervös oder brechen in Panik aus", wird das Etihad-Vorstandsmitglied zitiert. Der Trend bei Air Berlin gehe in die richtige Richtung.
Das deutsche "Manager Magazin" hat vor zwei Wochen konstatiert, dass sich der Krisenflieger Air Berlin immer tiefer in eine fatale Abhängigkeit von Etihad manövriere, dem Großaktionär aus der Wüste. Auf Geheiß des Herrscherhauses von Abu Dhabi soll das kleine Golf-Emirat zu einem Welt-Luftdrehkreuz werden, ähnlich wie es in Dubai mit Emirates Airline gelungen sei. Air Berlin sei dabei die Rolle als Zulieferer zugedacht, meint das "Manager Magazin". Die runde halbe Milliarde Euro, mit der Etihad bisher die Deutschen vor der Pleite bewahrt habe, solle sich schließlich einmal auszahlen.
Seit dem Einstieg im Dezember 2011 überwies Etihad schon viermal Geld an Air Berlin. Zunächst rund 73 Mio. Euro als Kapitalerhöhung, um das erste Aktienpaket von 2,99 auf 29,2 Prozent aufzustocken, dann 195 Millionen Euro für ein Darlehen. Im Dezember 2012 kaufte Etihad Air Berlin für 184 Mio. Euro die Mehrheit am Vielfliegerprogramm ab, was dem Magazin zufolge nah am Börsenwert von Air Berlin lag. Im Februar sei Etihad mit 40 Mio. Euro bei einer Wandelanleihe dabei.
Dem Manager Magazin zufolge bleibt Air Berlin mit seinem Plan, bis Ende nächsten Jahres 400 Mio. Euro sparen zu wollen, deutlich unter den Sparerfordernissen, die ursprünglich diagnostiziert worden seien. Im Unternehmen sei von mehr als 500 Mio. Euro die Rede gewesen.
Unter Berufung auf interne Dokumente schrieb das Manager Magazin, dass wesentliche Initiativen gefährdet seien, seien es Sparmaßnahmen bei der österreichischen Tochter Niki oder IT-Projekte in Verkauf und Marketing, der Abbau von Führungskräften in der Zentrale oder Kostensenkungen beim Catering. Überall prangt warnend die Wertung "High Risk". Dabei sind Ausfälle offenbar nicht vorgesehen. Eigentlich ist es üblich, einen Überschuss von Maßnahmen einzuplanen, als Puffer für Abmeldungen.
rf/snu/cs
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