05.12.2016 14:36:43
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Ethiad gibt grünes Licht zu europäischem Airline-Verbund
Von Archibald Preuschat
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Rückabwicklung der durch expansives Wachstum in finanzielle Schieflage geratenen Air Berlin nimmt Gestalt an. Durch die Schaffung eines europäischen Airlineverbundes aus TUI, Etihad und der ehemaligen Air-Berlin-Tochter Niki, wird Deutschlands zweitgrößte Airline auch das ungeliebte touristische Geschäft los. Weitere, angenehmer Nebeneffekt: In die Kassen fließen 300 Millionen Euro, die der chronisch klammen Fluggesellschaft über den Winter helfen, in dem traditionell Verluste eingeflogen werden.
Das Geld stammt einmal mehr von Air-Berlin-Großaktionär Etihad, der seiner Beteiligung bereits mit über 1 Milliarde Euro aus der Patsche geholfen hat. Dafür bekommt Etihad die Niki. Der Ferienflieger wurde 2003 nach der Insolvenz der Aero Lloyd vom ehemaligen österreichischen Formel-1-Piloten Niki Lauda gegründet. Air Berlin stieg 2004 ein und stockte ihren Anteil nach und nach auf.
Am Montag stimmte auch der Etihad-Aufsichtsrat der Gründung des Gemeinschaftsunternehmens zu, an dem die Araber 25 Prozent und die TUI AG 24,8 Prozent halten soll, während die restlichen 50,2 Prozent bei der Niki Privatstiftung verbleiben. Zuvor hatte bereits der Tui-Aufsichtsrat seine Zustimmung gegeben. Für den Tourismuskonzern aus Hannover ging es um viel. Flogen doch 14 Jets der Tuifly für Air Berlin zu generösen Konditionen. Ohne diese Einnahmen hätte sich Tui eine eigene Airline, die ihr höhere Flexibilität im touristischen Geschäft verleiht, womöglich nicht mehr leisten können. Bei der Belegschaft der Tuifly stieß das Vorhaben indes auf Skepsis. Kurz nach Bekanntwerden der Pläne Anfang Oktober häuften sich bei dem Charterflieger die Krankmeldungen in solchem Umfang, dass der Flugbetrieb für einige Tage eingestellt werden musste.
Das Gemeinschaftsunternehmen soll mit Beginn des Sommerflugplans Ende März 2017 starten und bekommt von Air Berlin Start- und Landerechte, sogenannte Slots, für Ziele in Südeuropa einschließlich der Kanarischen Inseln und Madeira, in Nordafrika und der Türkei, aber nicht in Italien. Air Berlin will sich verstärkt auf ein ganzjähriges Geschäftsreiseangebot in Deutschland, Italien, den Nordischen Ländern und Osteuropa konzentrieren. Ebenfalls ab Sommerflugplan sollen 40 Air-Berlin-Jets für die Lufthansa, und da hauptsächlich für deren Low-Cost-Tochter Eurowings, fliegen. Das Langstreckengeschäft inklusive der aktuell acht Destinationen in den USA, der Ziele in der Karibik sowie Abu Dhabi als Drehkreuz des Airline-Partners Etihad Airways bleiben weiterhin ein wesentlicher Bestandteil des Air-Berlin-Netzwerks.
Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com
DJG/apr/mgo
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December 05, 2016 08:06 ET (13:06 GMT)
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