05.09.2014 21:15:33

Estnischer Offizier an russischer Grenze verschleppt

   Von Liis Kangsepp und Juhana Rossi

   TALLINN--Die offensichtliche Verschleppung und Inhaftierung einer estnischen Sicherheitsbeauftragten hat die Spannungen zwischen Estland und Russland erhöht. Und das nur zwei Tage, nachdem US-Präsident Barack Obama bei einem symbolträchtigen Besuch in der estnischen Hauptstadt Tallinn versichert hatte, Estland als Nato-Mitglied zu verteidigen.

   Laut Estlands Inlandssicherheitspolizei, auch bekannt als KAPO, ist Offizier Eston Kohver am frühen Freitag mit vorgehaltener Waffe gefangen genommen worden, als er im Südosten Estlands im Einsatz war. Die Entführer seien aus Russland gekommen und hätten bei dem Vorfall den Funkverkehr gestört und eine Nebelkerze benutzt.

   "Es ist unakzeptabel, dass Menschen, die die estnische Grenze überquert haben, einen estnischen Bürger von estnischem Territorium kidnappen", twitterte der Präsident Toomas Hendrik Ilves am Freitag. "Ich erwarte, dass der Fall schnell gelöst wird."

   Russlands Inlandsgeheimdienst FSB erklärte, Kohver sei auf russischem Territorium im Zuge einer Spionageabwehr-Operation verhaftet worden. Die Nachrichtenagentur Interfax zitierte den FSB damit, dass der Este eine Taurus-Pistole, 5.000 Euro, Ausrüstung für versteckte Aufzeichnungen und andere Dinge bei sich gehabt habe, die darauf hindeuteten, dass er "in einem Spionage-Auftrag unterwegs" war.

   KAPO erklärte, Kohver, der damit beauftragt war, grenzüberschreitende kriminelle Aktivitäten und die Einfuhr von Schmuggelware zu verhindern, sei für nicht näher benannte Dienste für Estland ausgezeichnet worden. Der Generaldirektor des KAPO, Arnold Sinisalu, sagte zu Journalisten, am Ort des Verbrechens seien Fußspuren, die aus Russland kämen und dorthin zurückführten.

   Russische Grenzschützer sagten den KAPO-Vertretern, sie wüssten nichts davon.

   Das estnische Außenministerium bestellte den russischen Botschafter in Estland, Juri Merzljakow, ein und forderte eine Erklärung. Laut Außenminister Urmas Paet ist die estnische Botschaft in Moskau ihrerseits in Kontakt mit dem russischen Außenministerium.

   "Das ist ein sehr verstörender Vorfall. Wir erwarten von Russland die nötige Hilfe und Kooperation, um den Fall zu klären und den estnischen Bürger zurück nach Estland zu bringen", sagte Paet.

   Erst zweit Tage zuvor hatte US-Präsident Barack Obama Estland einen Besuch abgestattet und der baltischen Nation versichert, dass ihr Status als Nato-Mitglied dafür sorgen werde, dass ihre Grenze sicher sei.

   Er sei gekommen, "um die Verpflichtung der Vereinigten Staaten gegenüber der Sicherheit von Estland zu bekräftigen", sagte Obama. Das Land sei zudem ein "idealer Standort" für einen Luftwaffenstützpunkt.

   Derweil werden die Esten zunehmend nervöser nach der kürzlichen Annektierung der ukrainischen Krim-Region durch Russland und dem Einfall russischer Truppen in der Ostukraine. Estland war eist von Russland besetzt. Anders als die Ukraine trat das Land vor zehn Jahren der Nato bei.

   Mitarbeit: Greg White

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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   September 05, 2014 14:53 ET (18:53 GMT)

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