Nettogewinn stabil |
03.11.2017 17:45:00
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Erste Group-Aktie schließt tiefrot: Für 2018 trotz guten Umfelds zurückhaltend
Reale BIP-Zuwachsraten von 2 bis 4 Prozent in den Kernmärkten (Österreich, CEE) und fünfprozentige Zuwächse im Kreditgeschäft sowie stabile bis moderat steigende Einnahmen unterstellt die Erste Group für 2018, und für die Ergebnisrechnung stabile Kosten - bei bald einmal geringer werdenden Projektkosten und leicht höheren Risikokosten.
Den Börsianern war der erste Ausblick für 2018 angesichts der klar besseren Wirtschaftsaussichten im Geschäftsgebiet der Ersten dann doch zu wenig: Die Aktie gab am Freitag zeitweise um mehr als 6 Prozent nach. Zum Börsenschluss betrug das Minus noch rund 3,1 Prozent bei 36,21 Euro.
Für die nächsten Jahre hat Bankchef Andreas Treichl am Freitag allerdings auch langsam steigende Dividendenausschüttungen angekündigt. Nach den ersten neun Monaten 2017 lag der Nettogewinn zwar um 16 Prozent unter dem von einem Visa-Verkaufserlös gepushten Vorjahreswert. Die sommerliche Ankündigung, für 2017 mehr als den vorjährigen Euro je Aktie an Dividende zu zahlen, wurde heute bekräftigt - vorerst aber weiter ohne Details. Für 2016 hatte die Erste Group einen Euro je Aktie ausgeschüttet.
Weil Mobiltelefone für viele Kunden heute wichtiger sind als Filialen, hat auch die Erste Gruppe weiter in die Digitalisierung und ins Datenmanagement zu investieren. Druck und Deadlines von Regulatoren erhöhten, so Treichl, nicht nur den Kapital- und IT-Investitionsaufwand erheblich, sondern auch den Verwaltungsaufwand. In den nächsten Jahren soll dies dann aber Kosteneinsparungen bringen. Einige regulatorische Projekte gingen schon Anfang 2018 in die finale Phase. In allen Ländern soll die Effizienz gesteigert werden, auch die Zusammensetzung des Filialnetzes werde laufend überprüft, hieß es heute.
Cash Cow war auch heuer wieder die tschechische Großsparkasse Ceska Sporitelna. Die Tochter in Prag brachte bis September für die Erste-Group-Bilanz einen Nettogewinn von 424 (Vorjahr: 417) Mio. Euro. In lokaler Währung gab es einen Gewinnrückgang. In der Slowakei weist die Tochter Slovenska Sporitelna ein um 25 Prozent geringeres Nettoergebnis von 127,9 Mio. Euro aus, die Rumänientochter BCR - die voriges Jahr Einmaleffekte und besonders hohe Kreditvorsorgeauflösungen hatte - hat ihren Nettogewinn auf 102,8 Mio. Euro halbiert. Die Ungarn-Bank Erste Bank Hungary lieferte 151 (Vorjahr: 109,6) Mio. Euro Neunmonatsgewinn, in Kroatien hat der Agrokor-Kreditausfall das Ergebnis der dortigen Bank um mehr als 70 Prozent auf 22 Mio. Euro gedrückt. Die kleine Serbien-Tochter legte von 9,5 auf 13,8 Mio. Euro zu. Unterm Strich praktisch stabil war das Nettoergebnis der Erste Bank in Österreich samt ihrer Töchter.
Die Risikopositionen in der Bilanz (RWA) sind zuletzt wieder gewachsen, hauptsächlich wegen Zuwächsen im Kreditgeschäft, aber auch externen Faktoren etwa im Zusammenhang mit Zwangskonvertierungen. Das ließ die harte Kernkapitalquote seit Jahresbeginn auf 12,8 Prozent leicht schrumpfen.
"Wir sind auf einem guten Weg, unsere Ziele für das Jahr 2017 - eine Eigenkapitalverzinsung von über 10 Prozent und eine höhere Dividende - zu erreichen und die Markterwartungen zu erfüllen", schrieb Bankchef Andreas Treichl im am Freitag vorgelegten Quartalsbericht.
(Schluss) rf/cri
APA
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