Zeitungsbericht |
10.06.2015 05:53:46
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Wincor Nixdorf-Aktie hebt ab: Erneut Spekulationen über Übernahme
Wincor Nixdorf wiegelte ab: "Wir denken zur Zeit nicht über einen Verkauf nach", sagte ein Sprecher der Zeitung und fügte hinzu, man habe gerade erst ein Restrukturierungsprojekt aufgesetzt. Für weitere Details war am Dienstag kurzfristig niemand bei dem in Paderborn ansässigen Unternehmen zu erreichen. Diebold und die beteiligten Investmentbanken lehnten gegenüber der Zeitung eine Stellungnahme ab. An der Frankfurter Börse zeigten sich die Papiere von Wincor Nixdorf mit einem kräftigen Aufschlag: Um zehn Prozent legte der Aktienkurs zeitweise zu.
Diebold gehört wie Wincor Nixdorf zum Trio der Weltmarktführer. Nach Berechnung des auf die Branche spezialisierten Analysehauses RBR kamen Ende 2013 global 17,1 Prozent der Geldautomaten von Wincor Nixdorf, womit das Unternehmen drittgrößter Anbieter hinter Diebold (17,6 Prozent) und NCR (27,9 Prozent) war, so die FAZ. Ein Zusammenschluss mit der Nummer zwei gilt als kartellrechtlich möglich, eine mit dem Marktführer NCR eher nicht.
Bereits Anfang April hatte es bereits Berichte über eine mögliche Übernahme von Wincor Nixdorf gegeben - in dem Fall durch einen Finanzinvestor. Die Aktie von Wincor Nixdorf war daraufhin in die Höhe geschossen. Ein Sprecher von Wincor Nixdorf sagte damals, das Unternehmen beteilige sich nicht an Gerüchten und Spekulationen.
Die Nachrichtenagentur Reuters hatte unter Berufung auf Kreise berichtet, dass der Paderborner Konzern Investmentbanken um Unterstützung gebeten habe, um verschiedene Möglichkeiten auszuloten. Eine Option sei, sich ganz zum Verkauf zu stellen, hieß es. Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.
Wincor Nixdorf führt nach den damaligen Worten des Sprechers in unterschiedlicher Richtung Gespräche und schaue sich generell auf dem Markt um. Unter anderem gebe es die Überlegung, sich im Softwarebereich zu erweitern oder in anderen Bereichen, die zur Unternehmensstrategie passten. Das sei aber nichts Neues.
Wincor Nixdorf befindet sich derzeit im Umbau. Geldautomaten und Co werfen für das Unternehmen nicht mehr genug Gewinn ab. Daher will Wincor künftig verstärkt auf Software und IT-Dienste setzen und den entsprechenden Umbau beschleunigen - auch mit Hilfe von Zukäufen, wie das Unternehmen Ende April bekannt gab, nachdem es Anleger knapp zwei Wochen vorher mit einer Umsatz- und Gewinnwarnung verschreckt hatte.
Das Hardware-Geschäft rund um Geldautomaten, Terminals, Kassen- und Leergutrücknahmesysteme soll zwar eine wichtige Säule der Paderborner bleiben, allerdings werden die Kapazitäten zurückgefahren. Um wieder auf Kurs zu kommen, streicht das Unternehmen zudem 1.100 Arbeitsplätze.
Probleme bereiten dem Konzern nicht nur die sich verschlechternden Rahmenbedingungen in Schwellenländern wie Russland und China sowie die nur langsam wieder auflebende Investitionsbereitschaft in Europa, sondern auch der andauernde Preisverfall im Hardware-Geschäft. Künftig soll dort mit geringeren Stückzahlen eine auskömmliche Margen erzielt werden.
DJG/kla/brb/cln
Dow Jones Newswires
FRANKFURT (Dow Jones)
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