Erholung in der Eurozone: Industrie schaltet einen Gang hoch

    Obwohl der finale Wert für Deutschland mit 51,8 Punkten etwas unter den zunächst gemeldeten 52,0 Zählern lag, konnte das Stimmungsbarometer für den gesamten Währungsraum damit den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren erreichen.

    Im Vormonat war der Index bereits auf 50,3 Zähler geklettert und hatte erstmals seit Mitte 2011 die wichtige Marke von 50 Punkten überwunden, ab der mit einer wirtschaftlichen Belebung zu rechnen ist. Allerdings dürfte die Rückkehr auf einen robusten Wachstumspfad langsam und mühsam erfolgen. Erst im zweiten Quartal hatte die Euro-Wirtschaft nach anderthalb Jahren Dauer-Misere ihre tiefe Rezession überwunden.

SPANIEN UND ITALIEN ÜBERTREFFEN ERWARTUNGEN

    Im August übertrafen beim Einkaufsmanagerindex vor allem die Daten aus den Krisenländern Spanien und Italien, in denen keine Erstschätzung durchgeführt wird, die Markterwartungen deutlich. In Spanien kletterte der Index erstmals seit April 2011 über die Expansionsschwelle von 50 Punkten.

    "Die Stimmungsverbesserungen sprechen für eine fortgesetzte konjunkturelle Erholung in Europa", kommentierte Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen. Mit Blick auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag ergebe sich kein Handlungsdruck für eine Leitzinssenkung.

    Die Finanzmärkte reagierten verhalten positiv auf die Daten. An den Anleihemärkten sanken die Risikoaufschläge für Staatspapiere aus Spanien und Italien. Der Euro konnte jedoch nicht profitieren und stand zuletzt bei 1,3217 US-Dollar.

^Region         August   Prognose   Erstschätzung    Vormonat

Eurozone        51,4        51,3            51,3               50,3 Deutschland    51,8        52,0            52,0               50,7 Frankreich       49,7        49,7            49,7               49,7 Italien            51,3        50,8             ---                50,4 Spanien          51,1        50,5             ---                49,8°

(Angaben in Punkten)

/hbr/jkr