E.ON-Übernahme hat Verschuldung der Kommunen erhöht

RUDOLSTADT (dpa-AFX) - Die Übernahme der E.ON-Anteile am Energieversorger Thüringer Energie AG (Erfurt) hat die Verschuldung der Thüringer Kommunen deutlich nach oben getrieben. Sie lag Mitte vergangenen Jahres bei 1466 Euro pro Einwohner und damit um 437 Euro höher als im Eon-Übernahmejahr 2013. "Ausschlaggebend dafür sind der kreditfinanzierte Ankauf der Eon-Thüringen-Anteile sowie die dabei vereinbarte Übernahme von Schulden", heißt es in dem am Donnerstag in Rudolstadt vorgestellten Rechnungshofbericht zur Kommunalprüfung.

Die Verschuldung der Thüringer Kommunen lag damit 2014 über dem Durchschnitt der ostdeutschen Kommunen mit 1153 Euro pro Einwohner. Städte und Gemeinden hatten dem Eon-Konzern seine Anteile am Strom- und Gasversorger Thüringer Energie AG (TEAG) für 546 Millionen Euro abgekauft. Sie übernahmen zudem einen Unternehmenskredit von rund 400 Millionen Euro, so dass sich die Verbindlichkeiten auf etwa 946 Millionen Euro beliefen. Die TEAG ist das größte kommunale Unternehmen in Thüringen. Der Versorger arbeitet mit Gewinn./ro/DP/fbr