15.04.2016 10:31:46

Entwicklungsländer fordern mehr Mitsprache im IWF

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Die wichtigsten Entwicklungsländer (G24) wollen besser im Internationalen Währungsfonds (IWF) repräsentiert sein. Im Vorfeld der am Wochenende stattfindenden Frühjahrstagung von IWF und Weltbank fordern sie, dass die Industrieländer ihnen Stimmanteile abgeben. Außerdem unterstützen sie IWF-Chefin Christine Lagarde in der Forderung, die finanziellen Ressourcen des IWF besser mit den regionalen Ressourcen zu vernetzen.

   "Wir begrüßen es, dass die 15. Überprüfung der Quoten bis zur Jahrestagung 2017 abgeschlossen werden und soll, die mehr Quotenanteile zu den Schwellen- und Entwicklungsländern verlagert und zugleich die Quoten der ärmsten Länder unverändert lässt", heißt es in einer aktuellen Erklärung. Die Neuverteilung der Quoten müsse die schnell wachsende Bedeutung einiger Schwellen- und Entwicklungsländern für die Weltwirtschaft berücksichtigen, und das dürfe nicht auf Kosten anderer Schwellen- und Entwicklungsländer geschehen.

   Derzeit halten die USA knapp 17 Prozent der Stimmanteile des IWF. Die Sperrminorität liegt bei 15 Prozent. Japan kommt auf gut 6 Prozent, Deutschland auf knapp 6 und China auf nur knapp 4 Prozent. Der Stimmanteil aller 18 Euro-Staaten beträgt gut 22 Prozent.

   Der US-Kongress hatte erst im vergangenen Jahr den von der US-Regierung abgesegneten IWF-Reformen zugestimmt. Dass der Kongress weitere Stimmanteile abgibt oder sogar die Sperrminorität der USA in Gremien aufs Spiel setzt, glauben Beobachter nicht. Vor allem China ist im IWF stark unterrepräsentiert.

   Die G24 befürworten außerdem eine breitere Nutzung von Sonderziehungsrechten des IWF für finanzielle Zwecke.

   Die Entwicklungsländer machen sich zudem die Forderung von IWF-Chefin Lagarde zueigen, das finanzielle Sicherheitsnetz so zu verstärken, dass auch sie in den Genuss eines stärkeren Schutzes kommen. Das gilt besonders für die - von Deutschland abgelehnte - Forderung, die Ressourcen des IWF mit denen regionaler Institutionen, wie des ESM, zu vernetzen. Zudem befürworten diese Länder die Schaffung von Mechanismen, mit denen Länder unterstützt werden könnten die unter einem starken Rückgang von Rohstoffpreisen leiden.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

   DJG/hab/kla

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   April 15, 2016 04:06 ET (08:06 GMT)

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