Die Kärntner Kelag begibt wie schon 2009 und 2012 dieser Tage wieder eine Unternehmensanleihe. Das Volumen beträgt voraussichtlich 125 Millionen Euro, die Verzinsung 2,875 bis 3,125 Prozent pro Jahr und die Laufzeit zwölf Jahre. Die Stückelung beträgt 500 Euro. Die Energieversorgerin will sich so ihre Wachstumsstrategie finanzieren, wie es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien hieß.

Die Kelag hat einen Kundenabsatz von jährlich rund 4 Mrd. Kilowattstunden (kWh) Strom, erzeugt selbst 3 Mrd. Kilowattstunden, also drei Viertel ihres Absatzes. Vorstandschef Hermann Egger erklärte, man wolle durch Investitionen vornehmlich in Wasserkraft die Eigenerzeugung an den Absatz heranführen und ausgleichen. Vorstandsmitglied Armin Wiersma erklärte die lange Laufzeit von zwölf Jahren damit, dass man langfristig die günstigen Zinsen nutze. Die neue Anleihe sollte auch nicht zeitgleich mit jener aus dem Jahr 2012 fällig werden.

Die Vorstände bewarben die Anleihe damit, dass man in ein grünes Unternehmen investiere. Aber auch die zinsschwachen Zeiten ließen die Anleihe zum lohnenden Investment werden. "Neben der Stärkung der Nutzung erneuerbarerer Energieträger in Österreich und in Südosteuropa unterstützen wir unsere Kunden bei der Verbesserung der Energieeffizienz ihrer Anlagen", sagte Manfred Freitag, Vertriebsvorstand. Egger sagte, derzeit befinden sich etwa drei Kleinwasserkrraftwerke mit weniger als zehn Megawatt Leistung in Ex-Jugoslawien in Bau. Es gebe eine Reihe ähnlicher Projekte "in der Pipeline".

Jährlich wolle man in den kommenden fünf Jahren je rund 170 Mio. Euro insgesamt investieren, so Wiersma. Davon sollen etwa 50 bis 60 Mio. Euro in die Netzinfrastruktur fließen.

Neben der Wachstumsfinanzierung und allgemeinen Refinanzierungsbedürfnissen diene die Schuldverschreibung dem Unternehmen weiters für die Stärkung der Finanzkraft und der Rückführung bestehender Finanzverbindlichkeiten.

Sole Lead Manager und Bookrunner ist die Bank Austria. Die Zeichnungsfrist läuft von 17. bis 23. Juni, bei möglicher vorzeitiger Schließung. Der endgültige Ausgabepreis und der Fixzinssatz werden vor Beginn der Zeichnungsfrist festgelegt und auf der Kelag-Internetseite veröffentlicht. Die Kelag wir die Zulassung der Schuldverschreibungen zum Handel im Geregelten Freiverkehr der Wiener Börse beantragen.

An der Kelag ist die deutsche RWE größte Anteilseignerin. Durchgerechnet hält der Konzern 38 Prozent am Kärntner Unternehmen.

(Schluss) phs/itz

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