19.05.2014 14:15:00

Energieeffizienzgesetz könnte laut E-Control teuer kommen

Das Energieeffizienzgesetz (EEffG), das derzeit in Begutachtung ist, könnte Verbrauchern hohe Kosten bringen. In der "Tiroler Tageszeitung" (Montag) nennt E-Control-Vorstand Walter Boltz theoretisch mögliche Kosten von bis zu 400 Mio. Euro pro Jahr. Im "WirtschaftsBlatt" bezeichnet er die Optik der OMV, sich der russischen Gazprom bei der South-Stream-Pipeline anzunähern, als "nicht sehr günstig".

Beim Energieeffizienzgesetz bezahlen würden "am Ende des Tages" die Kunden, befürchtet Boltz laut "Tiroler Tageszeitung" (TT). Es könnten Kosten von maximal 400 Mio. Euro im Jahr entstehen, falls es zu keinen Einsparungen komme, so Boltz zur APA. Vorgesehen ist im EEffG, dass Energielieferanten, die ihren Verpflichtungen nicht nachkommen, 20 Cent für jede kWh bezahlen müssen, die sie nicht beim Endkunden "eingespart" haben. 40 Prozent der Einsparungen müssen laut Gesetzesentwurf bei den Haushalten erfolgen. Wie hoch die Kosten tatsächlich sein werden, sei noch nicht absehbar, es könnten aber Kosten von 100 bis 150 Mio. Euro entstehen, schätzt Boltz.

Boltz geht davon aus, dass rund 300 Firmen über alle Sektoren individuell verpflichtet werden, alle anderen seien zu klein. Es gebe auch Umgehungsmöglichkeiten. Im Rahmen der Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), die Teil des Energieeffizienzpaketes ist, gibt es für die Haushalte ein Kostenbeschränkung von 23 Mio. Euro.

Die Optik der OMV, sich an die russische Gazprom-Pipeline South Stream mitten in der Ukraine-Krise anzuhängen, sei "nicht sehr günstig". Das Aus der Nabucco-Pipeline sieht Boltz aber nicht als Sieg Russlands. "Mit der Trans Adriatic Pipeline, die statt Nabucco gebaut wird, entsteht de facto eine Pipeline, die Gas unabhängig von Russland vom Kaspischen Meer nach Europa bringt", so Boltz. Zwar nicht nach Baumgarten, aber nach Italien. Für Österreich sei das traurig, aber für Europa insgesamt kein großer Unterschied.

Boltz erinnerte auch daran, dass Russland Europa als Absatzmarkt brauche. Moskau habe rund 100 Mrd. Euro in Pipelines investiert, die nach Europa führen. Aber: "Auch die EU-Kommission ist der Auffassung, dass sich Energie nicht wahnsinnig gut für Sanktionen eignet", wird Boltz in dem "WirtschaftsBlatt"-Interview zitiert.

(Schluss) pro/itz/snu

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