04.06.2014 10:37:47
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Einkaufsmanagerindex: Aufschwung der Euro-Wirtschaft verliert etwas an Schwung
LONDON (dpa-AFX) - Die Konjunktur im Euroraum verliert etwas an Schwung. Während der Aufschwung in Deutschland und Spanien robust läuft, stottert der Wirtschaftsmotor in Frankreich weiter. Das zeigt der am Mittwoch veröffentlichte Einkaufsmanagerindex (PMI) des Forschungsunternehmens Markit. Das als zuverlässiger Wegweiser für die Konjunktur geschätzte Stimmungsbarometer fiel im Mai auf 53,5 Punkte von 54,0 Punkten im Vormonat, wie Markit in London nach endgültigen Daten mitteilte. Die Erstschätzung von 53,9 Punkten wurde damit nach unten korrigiert, während Volkswirte eine Bestätigung erwartet hatten. Indexstände von über 50 Punkten zeigen aber an, dass die Wirtschaft Fahrt aufnimmt.
Im Dienstleistungssektor hat sich der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone im Mai ebenfalls etwas schwächer als von Analysten erwartet entwickelt. "Trotz seines Rückgangs bleibt der PMI für die Eurozone deutlich im Wachstumsbereich und deutet auf ein annehmbares Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,4 Prozent bis 0,5 Prozent für das zweite Quartal hin", kommentierte Markit-Chefökonom Chris Williamson. "Doch wenngleich die Eurozone die beste Entwicklung seit drei Jahren vollzieht, verläuft die Erholung ungleichmäßig, stockend und glanzlos. Frankreich stellt für die Region weiterhin eine Belastung dar."
FRANKREICH WEITER GRÖSSTES SORGENKIND
In Frankreich, dem derzeit größten Sorgenkind der Währungszone, stehen die Zeichen unverändert auf Abschwung. Obwohl die Endausgabe des Stimmungsindikators für die Industrie leicht verbessert ausfiel, bleiben die Werte für Industrie und Dienstleistungssektor jeweils unter der wichtigen Marke von 50 Punkten.
In Spanien und Italien wird anders als in Deutschland und Frankreich keine Erstschätzung des Index durchgeführt, deshalb stehen die Zahlen aus diesen Ländern bei der finalen Ausgabe der Daten stets besonders im Fokus. Auch wenn sich die Stimmung der spanischen Einkaufsmanager im Bereich Dienstleistungen stärker als erwartet abschwächte, signalisieren die Daten weiter ein robustes Wachstum. Auch in Italien stehen die Zeichen unverändert auf Erholung. Hier stieg das auf Umfragen unter etwa 5000 Unternehmen basierende Stimmungsbarometer für den Bereich Dienstleistungen weiter über die wichtige Expansionsschwelle von 50 Punkten.
EXPERTE: WEITER KONJUNKTURERHOLUNG
Der Euro reagierte kaum auf die Veröffentlichung der Markit-Daten. Die Gemeinschaftswährung hielt sich über der Marke von 1,36 US-Dollar. "Die Daten sprechen für eine fortgesetzte Konjunkturerholung", sagte Experte Ulrich Wortberg von der Helaba. Auf die morgige Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) haben die Stimmungsdaten seiner Einschätzung nach keinen Einfluss, denn das Hauptaugenmerk der Zentralbank liegt vor allem auf der zu niedrigen Inflationsentwicklung."/jkr/hbr
^Region/Index Mai Prognose Erstschätzung Vormonat
EURORAUM
Gesamt 53,5 53,9 53,9 54,0
Verarb. Gew. 52,2 52,5 52,5 53,4
Dienste 53,2 53,5 53,5 53,1
DEUTSCHLAND
Verarb. Gew. 52,3 52,9 52,9 54,1
Dienste 56,0 56,4 56,4 54,7
FRANKREICH
Verarb. Gew. 49,6 49,3 49,3 51,2
Dienste 49,1 49,2 49,2 50,4
ITALIEN
Verarb. Gew. 53,2 53,6 ---- 54,0
Dienste 51,6 51,4 ---- 51,1
SPANIEN
Verarb. Gew. 52,9 53,0 ---- 52,7
Dienste 55,7 56,1 ---- 56,5°
(Angaben in Punkten)
/jkr/hbr
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