Einlagensatz wird gesenkt |
03.12.2015 17:30:40
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EZB belässt Leitzins und weitet Anleihekäufe aus
Der eigentlich wichtigste Leitzins, zu dem sich die Banken für eine Woche Zentralbankgeld leihen können, betrage weiter 0,05 Prozent. Der Zinssatz zur Spitzenrefinanzierung liegt unverändert bei 0,3 Prozent.
LOCKERUNG WURDE ERWARTET
Experten hatten im Vorfeld erwartet, dass die EZB ihre Geldpolitik noch weiter lockert. EZB-Chef Mario Draghi hatte dies bereits im Oktober in Aussicht gestellt und betont, dass man sich alle zur Verfügung stehenden Instrumente offen halte. Konkret nannte er eine Ausweitung der Anleihekäufe sowie die nun erfolgte weitere Absenkung des Einlagensatzes.
Der Einlagensatz ist der Zinssatz, den Banken normalerweise für überschüssiges Geld erhalten, das sie bei der EZB parken. Seit Juni 2014 liegt der Satz aber im negativen Bereich. Dadurch wirkt er wie eine Gebühr, die die Banken dazu bringen soll, ihr überschüssiges Geld an Unternehmen zu verleihen anstatt es bei der EZB zu bunkern.
Anleihekäufe werden ausgeweitet
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihre milliardenschweren Wertpapierkäufe ausweiten. Die Laufzeit des Programms werde mindestens bis März 2017 verlängert, sagte EZB-Chef Mario Draghi am Donnerstag in Frankfurt bei einer Pressekonferenz im Anschluss an den jüngsten Zinsentscheid der Notenbank. Bisher war als Endzeitpunkt September 2016 geplant. Zudem werde die Palette an Wertpapieren, die für das Kaufprogramm infrage kommen, auch auf regionale Anleihen ausgeweitet./tos/bgfKRITIK AN DRAGHIS KURS
Unter Experten ist Draghis lockere Geldpolitik aber sehr umstritten. Einige Experten halten die Sorge vor einer schwachen Teuerung grundsätzlich für übertrieben. Außerdem sei die geringe Inflation derzeit vor allem auf die extrem niedrigen Energiepreise zurückzuführen, die der Wirtschaft im Euroraum nütze und nicht schade, so ein gängiges Argument. Darüber hinaus haben viele Ökonomen Zweifel, ob die Geldpolitik der EZB überhaupt noch Einfluss auf die Teuerungsrate hat.
Auf der anderen Seite berge Draghis Geldflut Gefahren, meinen einige Experten. Das billige Geld könne unter anderem zu Blasenbildungen an den Finanzmärkten führen.
FRANKFURT (dpa-AFX)
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