EZB unterscheidet bei neuen Langfristkrediten zwischen einzelnen Banken

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) wird bei dem von ihr beabsichtigen Anschub der Kreditvergabe im Währungsraum Rücksicht auf Banken mit einer sehr schwachen Kreditvergabe nehmen. Dies geht aus den am Donnerstag veröffentlichten Detailbestimmungen zu den neuen "gezielten Langfristkrediten" (TLTROs) hervor.

Demnach müssen Banken, die ihre Kreditvergabe in den zwölf Monaten bis zum Stichtag Ende April 2014 bereits ausgeweitet hatten, ihre Darlehensvergabe weiter erhöhen, um in den Genuss zusätzlichen Zentralbankgeldes zu kommen. Geldhäuser mit einer rückläufigen Kreditvergabe müssen dagegen nur den Abwärtstrend bremsen. Dies gilt zumindest bis zum Stichtag April 2015. Ab diesem Zeitpunkt müssen dann auch Banken mit einer schwächeren Darlehensvergabe ihre Ausleihungen ausweiten.

Um die schwache Kreditvergabe im Euroraum anzuschieben, hatte die EZB Anfang Juni beschlossen, zusätzliche Langfristkredite anzubieten. Demnach können sich die Geldhäuser zunächst in zwei Runden bis Ende 2014 Zentralbankgeld leihen. Die EZB rechnet mit etwa 400 Milliarden Euro. In sechs weiteren Runden, die in den Jahren 2015 und 2016 stattfinden werden, können sich die Banken zusätzliches Geld leihen - dann allerdings nach Maßgabe ihrer Kreditvergabepraxis. Bei diesen Runden war bislang unbekannt, wie das Verfahren genau vonstatten gehen soll./bgf/hbr