EZB treibt DAX erstmals über 10.000 Punkte

Der Grund für das Allzeithoch ist der Leitzinsentscheid der Europäischen Zentralbank. EZB-Präsident Mario Draghi setzte zusammen mit den anderen Notenbänkern um, was seit Tagen erwartet wurde: Sie haben den Leitzins auf das Rekordtief von 0,15 Prozent gesenkt.

Diese erneute geldpolitische Lockerung der EZB im Kampf gegen niedrige Inflation und schwaches Wachstum galt im Vorfeld als ausgemachte Sache. Ihren positiven Effekt auf die europäischen Indizes hat die Entscheidung aber dennoch nicht verfehlt.

Wichtiger als der eigentliche Zinsentscheid waren für das Allzeithoch des Leitindex aber die Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi. Laut den Ausführungen von Draghi plant die EZB eine Reihe von LTROs, also von weiteren langfristigen Refinanzierungsprogrammen. Außerdem betonte er, dass die niedrigen Zinsen für einen längeren Zeitraum auf dem aktuellen Niveau bleiben sollen und rasch weitere Maßnahmen ergriffen werden sollen, wenn es nötig ist. Eine Leitzinssenkung, negative Einlagenzinsen und neue Geldspritzen für die Banken waren bereits am Devisenmarkt eingepreist. Einige Analysten hatten deshalb im Vorfeld vor den großen Erwartungen an die Notenbank gewarnt.

Zum Handelsstart am Donnerstag hatte sich der DAX noch kaum bewegt gezeigt und war lange Zeit um den Schlusskurs des Vortages gependelt. Erst der EZB-Leitzinsentscheid brachte dann Bewegung in die Kurse an der DAX-Tafel und trieb den deutschen Leitindex nach oben. Zeitgleich legte auch der heimische ATX deutlich zu und ließ seine psychologisch wichtige Marke von 2.500 Punkten weit hinter sich.

In der vergangenen Woche war der deutsche Leitindex von Rekordhoch zu Rekordhoch geeilt, die Marke von 10.000 Punkten blieb aber unangetastet.

Von Markus Gentner