18.07.2013 15:04:33

EZB lockert Regeln für ABS-Papiere als Sicherheit für Notenbankgeld

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) lockert ihre Regeln für umstrittene Wertpapiere als Sicherheit für Zentralbankgeld. Sowohl die Risikoabschläge als auch die Ratinganforderungen für forderungsbesicherten Wertpapiere (ABS) würden gesenkt, teilte die Notenbank am Donnerstag mit. Gleichzeitig werden die Risikoabschläge für bestimmte Pfandbriefe (Covered Bonds) verschärft. Das entschied der EZB-Rat bereits am Mittwoch. Bis die Änderungen greifen, dürfte es noch bis Ende September dauern.

    In der Finanzkrise nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers hatten ABS-Papiere auch aufgrund ihrer Intransparenz wie ein Brandbeschleuniger gewirkt. Nach Einschätzung der EZB hat verschärfte Regulierung das Segment aber sicherer gemacht. Somit kann die EZB künftig mehr solcher Papiere von Banken als Sicherheit für Zentralbankgeld akzeptieren. Insgesamt könnte von den Änderungen bei den ABS-Papieren ein Volumen von 20 Milliarden Euro betroffen sein.

    Die Maßnahme könnte auch kleinen und mittleren Unternehmen in den Euro-Krisenstaaten zugutekommen: Weil Banken künftig andere Möglichkeiten haben, Verbindlichkeiten in ABS-Pakete zu packen, könnten sie ihre Hürden für die Vergabe von Krediten senken.

    Darüber hinaus sondiert die EZB gemeinsam mit EU-Kommission und Europäischer Investitionsbank (EIB) Möglichkeiten, die Kreditvergabe an kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen. Die schwache Kreditvergabe an die Unternehmen der Randländer der Eurozone gilt als ein ernstes Hindernis für die wirtschaftliche Erholung. /jsl/ben/jkr

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