EZB hält geldpolitischen Kurs und ist zufrieden mit Anleihekäufen

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Der Rat der Europäischen Zentralbank ist mit den ersten Ergebnissen des um öffentliche Anleihen erweiterten Ankaufprogramms zufrieden und will seine geldpolitischen Kurs unabhängig von kurzfristigen Inflationsschwankungen beibehalten. Das geht aus dem Protokoll der EZB-Ratssitzung vom 14. und 15. April hervor, das die EZB am Donnerstag veröffentlicht hat.

   "Die Ratsmitglieder waren ganz allgemein der Ansicht, dass bereits eine ganze Reihe positiver Auswirkungen des erweiterten Ankaufprogramms spürbar sind", heißt es dort wörtlich. Die jüngsten Daten und Umfragen deuteten darauf hin, dass die Wirtschaft weiter an Schwung gewonnen habe und dass es Besserungszeichen von der Inflation, der Geldmenge und der Kreditentwicklung gebe. "Das stützt das Szenario einer sich langsam verbreiternden und vertiefenden Erholung und einer Rückkehr der Inflationsrate in Richtung 2 Prozent." Allerdings setzte es voraus, dass alle seit Mitte 2014 beschlossenen geldpolitischen Maßnahmen vollständig umgesetzt würden.

   Die Zentralbanken des Eurosystem kaufen seit März monatlich Wertpapiere für 60 Milliarden Euro. Rund drei Viertel davon sind Staatsanleihen. In den vergangenen zwei Wochen hat die EZB ihre Ankäufe spürbar erhöht. EZB-Direktor Benoit Coeure hatte dies mit der Absicht begründet, im Gegenzug während der illiquiden Ferienmonate weniger anzukaufen. Im Protokoll findet sich hierzu die Standardformulierung, dass das Programm ausreichend Spielraum für eine flexible Anpassung gebe, wenn geänderte Umstände das erforderlich machen sollten.

   Angemerkt wurde, dass sich die marktbasierten Messgrößen der Inflationserwartungen von ihren Mitte Januar verzeichneten Tiefständen erholt hätten. Zudem schienen die entschlossenen EZB-Maßnahmen die Deflationssorgen zerstreut zu haben. "Es besteht kein Anlass für eine Änderung des geldpolitischen Kurses oder der Parameter des Ankaufprogramms. Das gilt auch für die Aussage, dass die Zinsuntergrenze erreicht ist", heißt es im Protokoll.

   Laut EZB war Liquidität während der Ankäufe "im allgemeinen in allen Märkten und Staaten reichlich vorhanden". Sorgen hinsichtlich einer Verknappung ankaufbaren Materials in einigen Marktsegmenten schienen übertrieben.

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   DJG/hab/smh

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   May 21, 2015 07:33 ET (11:33 GMT)

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