29.01.2015 12:50:47

EZB fordert Banken zu vorsichtiger Dividendenpolitik auf

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die neue Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) setzt erste Duftmarken. Die Aufseher fordern die Banken der Eurozone zu einer vorsichtigen Dividendenausschüttung auf und leiten zudem eine Überprüfung der Boni in der Branche ein, teilte die EZB am Donnerstag mit. Die Bonus-Zahlungen dürften die "solide Eigenmittelausstattung" der Geldhäuser nicht gefährden.

Kreditinstitute, die bei dem im vergangenen Jahr durchgeführten EZB-Bankenstresstest eine Kapitallücke aufgewiesen hatten, sollten keine Dividenden ausschütten. Auch andere Banken sollten mit einer konservativen Dividendenpolitik den momentan schwierigen wirtschaftlichen und finanziellen Bedingungen Rechnung tragen.

Die Banken sollten statt Ausschüttungen an die Aktionäre eher ihr Eigenkapital stärken, um die ab dem Jahr 2019 geltenden Kapitalquoten zu erfüllen. Die EZB hat bedeutende Banken bereits angeschrieben und konkrete Empfehlungen für die Dividendenzahlungen im kommenden Jahr ausgegeben, teilte die EZB mit.

Insgesamt hatten 25 von 130 großen Instituten im Euroraum den Bankenstresstest der EZB nicht bestanden. Knapp die Hälfte der durchgefallenen Geldhäuser sammelte das fehlende Kapital nach Veröffentlichung der Ergebnisse im vergangenen Oktober schnell ein. Bei 13 Banken stellte die EZB jedoch eine Lücke von insgesamt knapp zehn Milliarden Euro fest. Diese Löcher müssen die Banken in den kommenden Monaten noch stopfen. Die EZB hatte am 4. November offiziell die Aufsicht über die wichtigsten Banken der Eurozone übernommen./fr/jkr

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